Rufkzel und
Butfiferri.
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Rafael öfters, wenn er nicht durch einflussreiche Personen
in Rom dazu gedrängt wurde, so weit hinaus, dass der
Tod ihn vor deren Erfüllung überraschte. S0 hinsichtlich
der schon früher beim Jahr 1595 erwähnten Altartafel für die
Klosterkirche Monte Luce bei Perugia, worüber im Jahr
1516 ein Contract erneut wurde, nach welchem das Bild
bis zum 15. August 1517 abgeliefert sein sollte. Gleiches
fand statt bei der Tafel für S. Spirito in Florenz, welche
Rafael für die Familie Dei schon in jener Stadt angefan-
gen hatte. Zuletzt noch gedenken wir des untern Theils
der Frescomalerei in S. Severo zu Perugia, zu deren Vol-
lendung er vergebens auf sich warten liess.
Dagegen erhielten seine ihn näher umgebenden Freunde
beständige Beweise seiner liebenswürdigen Gefälligkeit,
die denn auch auf mannigfache Weise in Anspruch genom-
men wurde. Besonders war er seinen Schülern zu jeder
Zeit mit Rath und That gefällig und suchte selbst durch
für sie gemachte Entwürfe ihnen förderlich und hülfreich
zu sein. So machte er z. B. für seinen Landsmann Anto-
nio Battiferri, ersten apostolischen Notar, mehrere Zeich-
nungen, auf dass sein Schüler Vincenzo da S. Geminiano
ihm die Facade seines Hauses in Borgo San Pietro gegen-
über dem des Cardinal ron'Ancona in Fresco ausmale. Er
wählte hiezu auf Battiferrfs Namen anspielend, die Mythe
des Vulcan, wie dieser für Amor Pfeile, wie die Cyclopen
für Jupiter Donnerkeile schmieden u. dergl. m. Eine der
Compositionen ist uns noch durch den schönen Stich von
Agostino Veneziano erhalten; sie stellt Venus in Vuleaifs
Werkstätte vor, wie sie allerliebste Amorine mit Pfeilen und
Bogen versieht, wogegen die Knaben ihr Früchte und Wein
in schönen Gefässen darreichen. Rafael stand übrigens in
den freundschaftlichsten Verhältnissen mit Battiferri und
leistete ihm manchen Dienst am päpstlichen Hof, daher er
sich denn auch leicht mit ihm verständigte, als D. Giro-
lamo Vagnini mit dem Archidiacon Vincenzo Brancarini,
beide aus Urbino, über die Ansprüche auf eine geistliche
Pfründe in Streit geriethen, und" ersterer seinen'Vetter
Rafael, letzterer den Notar Battiferri als Schiedsrichter in