Vorwort.
XXVII
hebung und des Studiums, in sich bewirkte, welche
der Grund und das Mittel sind, aus welchen al-
lein Gebilde vollendeter Kunst, oder einer ver-
klärten Natur hervortreten können.
Da es indessen die Aufgabe der Geschicht-
schreibtmg ist, das YVachsen und Abnehmen des
geistigen Lebens darzustellen, so durfte nicht über-
gangen werden, wie in der Umgebung Rafaefs, am
päpstlichen Hofe selbst, durch das Vorherrschen
der antiken Ansichten über die christlichen, auch
die sinnliche Seite der erstern manchmal bei Ra-
fael, obgleich auf die edelste WVeise hervortrat,
bei seinen Schülern aber allgewaltig wurde, und
wie die spätern Nachfolger, die allen tiefsinnigen,
auf die ewigen YVahrheiten gegründeten Ideen
entfremdet und das wichtige Studium nach der Na-
tur in ihrer äussern Erscheinung willkürlich behan-
delnd, nun haltungslos einem Zerrbild von Ideal
folgten, wodurch ein gänzlicher Verfall in den
bildenden Künsten herbeigeführt wurde.
Von den Beilagen, welche diesen Abschnit-
ten angehängt sind, erwähne ich hier nur die
XVII. über drei der ältern Kupferstecher, wel-
che nach Rafaelischen Zeichnungen gearbeitet ha-
ben, und worin ich versuchte die nicht nach
Rafael gestochenen Blätter ihren wahren Urhe-
bern zuzuschreiben. Möchten weitere Forschun-