Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

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Die 
Geburt 
Christi. 
Zwei 
Porlraite. 
nossa nach Verona gesendet habe. Es befinde sich darauf 
eine h. Anna, und die Morgenröthe (aurora) sei bewun- 
drnngswürdig. Auch hätten die Grafen eine solche Vereh- 
rung für das Gemälde, dass, obgleich _Fürsten ihnen hohe 
Summen dafür geboten, sie, es niemals hätten ablassen wol- 
len. Aus besonderer Vergünstigung hätten sie dem Herzog 
von Urbino gestattet eine Copie von Taddeo Zucchero da- 
nach fertigen zu lassen. Jetzt ist alle Spur sowohl von dem 
Original, als von der Copie verloren, und. es ist selbst 
keine. nähere Beschreibung als die des Vasari zu uns ge- 
langt. 
 Um das Jahr 1514, während ihrer Anwesenheit in 
Rom, malte Rafael auch die Ilerzoge Giuliano und Lorenzo 
de' Medici. Ersterer war der jüngere Bruder des Papstes 
und Herzog von Nemours, der zweite ein Sohn von Pietro 
Francesco, der, seit Giuliano im Jahr 1513 die Regierung 
von Florenz niedergelegt hatte, Herr der Republik wurde, 
später auch von Leo X unterstützt, unrechtmässige Ans 
sprüche auf Urbino machte und sich Herzog von Urbino 
nannte. Nach Vasari waren jene Portraite von grosser 
Schönheit, besonders im Colorit, und befanden sich zu seia 
nen Zeiten bei Ottaviano de' Medici zu Florenz. Von ih- 
ren weitem Schicksalen weiss man nicht das Geringste. 
Da sich aber in der Florentiner Gallerie eine Copie nach 
dem Bildniss des Giuliano von Alessandro Allori gemalt be- 
findet, so gebe ich beifolgend auf 'l'zafel VII eine Abbil- 
dung davon, mit dem Wunsche, dass sie dazu verhelfen 
möge, das Original wieder an das Tageslicht zu bringen. 
_Grössere Arbeiten erwarteten Rafael für die Aus- 
sehmückung des Vatiean. Das dritte der päpstlichen Zim- 
mer, Stanza di torre Borgia genannt, der Vorsaal, worin 
sich die Dienerschaft aufhielt, oder der Palafreilieri, und 
die Loggien des zweiten Geschosses sollte Rafael nach des 
Papstes Auftrag aufs reichste ausschmückeil. So vielen 
umfassenden Aufträgen schnell zu genügen, musste der 
Meister mehr, als er es sich bis jetzt erlaubt hatte, die 
Mitwirkung seiner Schüler in Anspruch nehmen. So konnte 
er für die letztgenannten Räume nur Skizzen entwerfen
	        
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