Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

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Architektonische 
Pläne. 
scheinlich. dasjenige ist, welches Jacopo Sadoleto besessen. 
Es ist solid in gehauenen Steinen ausgeführt, hat fünf Fen- 
ster in der Breite der Faeade, mit, in Rafaefs gewöhnlicher 
Weise, abwechselnd spitzen und gerundeten Giebeln über 
dem Fenstersturz. Auch die Profile der Gesimse sind sehr 
voll und vorspringend gehalten. 
Für den Cavaliere Coltrolini entwarf Rafael den Plan 
zu einem ausgezeichnet schönen, kleinen Palast, den er 
nahe bei der Kirche S. Andrea della Valle bauen liess. 
Nachmals führte dieses Gebäude die Namen Caffarelli, 
Stoppani, Acqilaviva, jetzt gehört es dem Cardinal Vidoni. 
Nach einem alten im Jahr 1549 bei Ant. Lafrerij erschie- 
nenen Kupferstich hatte es ilrsprülzglich nur eine fünf Fen- 
ster breite Fagade. Das untere Stockwerk von mächtigem 
Rustico hatte in der Mitte einen 'I'horweg und zwei 'l'hü- 
ren zu jeder Seite, von denen zwei zu Kaufläden bestimmt 
waren. Das darauf folgende Stockwerk hat zu drei Vier- 
theil vorstehende, gekuppelte Säulen ionischer Ordnung mit 
einem reichen entsprechenden Gesimse. Es war ein klei- 
11er, massiver Palast von schönen Verhältnissen. Später 
wurde er sehr vergrössert, so dass er jetzt neun Fenster 
in der Fagade zählt; auch setzte der Architekt Niccola 
Sansimoni noch ein drittes Geschoss auf, welches aber in 
keiner Weise mit den ursprünglichen Theilen harmonirt, 
wodurch denn das Gebäude ein sehr ungleiches Ansehn er- 
hielt. Demohngeachtet erfreuen noch die schönen einzel- 
nen Theile des ursprünglichen Planes durch die harmoni- 
schen Verhältnisse unter sich und ihre sorgsame, scharfe 
Ausführung. S0 unverwüstlieh ist das Siegel, welches Ra- 
fael seinen Werken aufdrückte, dass selbst nach grossen 
Verstümmlungen dennoch der ursprüngliche Genius erfreu- 
lich und erhebend durchleuchtet.  
Für den Cardinal Giulio de' Medici, nachmals Papst 
Clemens VII, hatte Rafael kurz vor seinem Tode angefan- 
gen eine Villa auf dem Monte Mario zu bauen. Giulio R0- 
mano führte sie nach eigenem Plane weiter aus und verän- 
derte in manchen Theilen die Dispositionen Rafaefs; nur 
dieldrei weiten Bogen der Halle bezeugen das Grossartige 
	        
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