Vorwort.
XXV
gründe hiefür schöpft er aus Vasarfs Leben'des
Jacopo Sansovino, wo angegeben wird, Perugino
habe jenes Deckengemälde unter Julius II ausge-
führt, und aus der Übersetzung des Vitruv von
Caporali, welcher berichtet, er habe (zwischen 1509
und 1512) in Rom bei Bramante mit Perugino,
Pinturicchio und Luca Signorelli zu Nacht ge-
gessen. Die WVerke des Caporali betreffend,
erfahren wir, dass sich noch zwei Malereien von
ihm erhalten haben: Das Bildniss des Cardinals
Fulvio della Corgna mit einigen andern Figuren
über der Sacristeithüre der Kirche Gesu zu Pe-
rugia, und eine Miniatur im Annale decemvirale
von 1553. Im Leben des Luca Signorelü er-
wähnt Vasari auch des Palastes des Silvio Pas-
serini, Cardinal von Cortona vor dieser Stadt, als
ein Werk des Caporali. Ob er noch steht, ist
mir unbekannt. Nach Mezzanottds Dafürhalten
hätte Giannicola nur die Decke der Capelle des
Cambio zu Perugia selbst ausgemalt, die Wand-
malereien dagegen hätten Schüler Rafaefs ausge-
führt, wodurch die grosse Verschiedenheit der
schönen Decken- und der schwachen Wandge-
mälde erklärbar, mein Urtheil über Giannicola
aber zu berichtigen wäre. Derselbe Schriftstel-
ler erwähnt ein Frescogemälde (Thronende Maria
mit Heiligen) in einer Capelle des Klosters der
Kirche S. Pietro maggiore zu Perugia als ein