Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

Rufhel und 
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da 
Scslu. 
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liebreiches Wesen solchen Einfluss auf seine Schüler. aus- 
übte, dass alle, die sich ihm naheten, ihre Individualität ganz 
vergassen und nur in des Meisters Art und Weise zu wir- 
ken vermochten. Daher auch Rafael zu dem ihm so wer- 
then Cesare da Sesto, dem ausgezeiehnetesteil Schüler des 
Leonardo da Vinci, dessen Weise er beibehielt, scherzend 
sagen durfte: „Wie kommt es doch, werther Cesare, dass 
wir in so enger Freundschaft leben und in der Kunst der 
Malerei so gar keine Achtung gegeneinander bezeugen S?" 
Nachmals allerdings fühlte auch Cesare sich überwunden 
und suchte die Eigenthiimlichkeiten beider grossen Meister 
in eine Manier zu verschmelzen. 
S0 viele werthe Kunstgenossen indessen sich auch um 
Rafael versammelten, so waren doch alle seine Bemühun- 
gen vergeblich zwei seiner liebsten Freunde und Jugend- 
genossen, Domenico di Paris Alfani aus Perugia und Ri- 
dolfo del Ghirlandajo aus Florenz, zu sich nach Rom zu 
ziehen, um, wie er es sehnlichst wünschte, nach früherer 
Weise mit ihnen in trautester Gemeinschaft zu leben. 
Ersteren fesselten häusliche Sorgen, besonders für seinen 
Sohn Orazio, an den väterlichen Herd; den andern ver- 
mochte nichts, wie die Florentiner sagen, weiter zu gehen, 
als wo er die Kuppel des Doms noch im Auge hat. Da- 
gegen hatte Rafael die Freude, seinen geliebten Freund 
Fra Bartolomeo bei sich zu sehen, der dem Verlangen 
nicht widerstehen konnte , die hochgepriesenen Werke 
kennen zu lernen, durch welche Michel Angelo und 
Rafael die wundervolle Roma verherrlicht hatten. Er 
fing selbst hier zu arbeiten an; da ihm jedoch die Luft 
Roms nicht gut bekam, reiste er nach kurzem Aufenthalt 
nach Florenz zurück, und überliess seinem Rafael die Vol-. 
lendung zweier von ihm unternommenen Bilder der Apostel 
Petrus und Paulus für die Sylvesterkirche auf Monte Ca: 
vallo. Jetzt sieht man diese Bilder in den Zimmern des 
Quirillül, und erkennt besonders in dem des h. Petrus die 
tüchtige Hülfe Rafaefs, indem er mit geistrcichen Zügel! 
Lomazzo 
107.
	        
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