Vorwort.
XIX
folgendem, besonders im Verzeichniss der Werke
Rafaefs "werden wir sie manchmal bekämpft, öf-
ters aber auch, wo Thatsachen überzeugend spre-
chen, mit Stillschweigen übergangen finden, da
es ein trauriges Geschäfte ist, selbst zu Gunsten
der Wahrheit den Ankläger abzugeben.
G. K. Nagler, "Raphael als Mensch und
Künstler." München 1836. 8. Dieses Buch ist
eine umsichtige Compilation dessen, was bis da-
hin über Raiäel bekannt gemacht war; da aber
dem Verfasser noch die gehörigen Einsichten ab-
gehen, um die Kunstgeschichte gründlich zu be-
handeln, so steht hier ohne Kritik das WVahre
neben dem Falschen. Eigenthümliche Ansichten,
neue Thatsachen fehlen gänzlich.
Dr. Franz KuglerÄs "Handbuch der Ge-
schichte der Malerei in Italien. 4' Berlin 1837. S.
enthält gleichfalls einen ziemlich vollständigen Be-
richt über die Werke Rafaefs und mit verständie
ger WVahl entlehnte Notizen über dessen Leben.
In einem Buche dieser Art ist indessen eben so-
wenig eine umfassende Biographie zu erwarten,
als diese Abhandlung auch keinesweges dafür aus-
gegeben wird.
Aus diesen Angaben ergibt sich klar genug,
wie wünschenswerth selbst nach den vielen Vor-
arbeiten noch eine umfassende, gründlich und kri-
tisch behandelte Lebensbeschreibung Rafaefs bleibt.
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