Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

XVlll 
Vorwort. 
weckt 
hatten. 
Denn 
treffen 
wir 
auch 
in 
diesen 
zuweilen unerwartete "Willlaürlichkeiten, z. B. 
wenn er ohne die merkwürdigen Werke des Pie- 
tro della Francesca in seiner Vaterstadt, Berge 
di San Sepolcro, gesehen und dessen Schriften 
daselbst gelesen zu haben, höchst wegwerfend von 
ihm urtheilt und selbst sagen durfte: „ein Na- 
me, auf welchen Alles passt, weil mit demselben 
gegenwärtig keine Vorstellung zu verbinden ist; 
den selbst Vasari sichtlich mehr aus Patriotismus 
begünstigtft so müssen doch alle Freunde der 
Kunstgeschichte anerkennen, dass er im Allge- 
meinen den strengen, auf Documente und Kennt- 
niss der WVerke gestützten Weg der Forschung 
wandelte, selbst diese deutsche Art und YVeise 
neu belebte. Neben glänzenden Seiten allgemeiner 
Betrachtungen und feingefühlten Bezeichnungen 
(les Einzelnen treffen wir nun willkürliche An- 
gaben nur zu oft in der Abhandlung über 
fael, in Welche der Verfasser um so leichter 
Ra- 
ver- 
Iiel, als er es meist verschmähte die auch in 
Deutschland dargebotenen Hülfsmittel zu Rathe 
zu ziehen und wie es scheint Eindrücken folgte, die. 
er aus einem öfters untreuen Gedächtniss hervor- 
rief. S0 ist, was er namentlich über die Jugend- 
werke Rafaels sagt, nicht selten irrig. Es wilrde 
zu weit führen alle die hier im Allgemeinen ge- 
rügten Irrthümer im Einzelnen anzugeben. In Nach-
	        
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