Vorwort.
XVII
äussern auf denselben einwirkenden Umgebungen
und seine Urtheile über dessen Wierke, welche
er selbst gesehen, niedergelegt. Es ist ein höchst
anziehender, öfters belehrender Beitrag zur Ge-
schichte Rafaefs, der aber nur wenige neue, be-
gründete Thatsachen enthält, wie dieses der Ver-
fasser selbst zu verstehen gibt, indem er in der
Vorrede p. V berichtet: „Der Wunsch, die Ge-
schichte Raphaefs und seiner grossen Zeitgenos-
sen durch bisher unbenutzte Thatsachen zu be-
reichern, das Ungewisse und Irrige aus Quellen
erster Hand festzustellen und zu berichtigen, musste
demnach (indem er während seines längern Auf-
enthalts in Italien es immer verschoben hatte jene
Quellen zu benutzen), da zur Rückkehr in meine
andere Heimath wenig Hoffnung, vielleicht für
immer aufgegeben werden. Doch belehrten mich
verschiedenehWVerke, welche über Raphael auch
ohne Zuziehung noch unbenutzter Quellen ver-
fasst worden sind, dass es so vieler Vorarbeiten
nicht bedürfe, dass Jeder aus seinem Gesichts-
Punkte über den allgemeinen Charakter und die
besondern Werke Raphaefs viel Neues auffassen
und aussagen könne." Dieser Art und WVeise
folgte nun unser Verfasser bei seiner Abhandlung
über Rafael. Er entsprach aber hiedurch keines-
weges den Erwartungen, welche die beiden er-
sten Theile seiner Italienischen Forschungen er-
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