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Das
der
Theologie.
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Macht zu binden und zu lösen anbefohlen worden. Neben
ihm Sitzt der Erzvater des Menschengeschlechts, in
der Stellung des Erwartens und HoHens der göttlichen
Gnade und Hülfe. Ihm zunächst sehen wir Johannes den
Evangelisten, den Jünger, d'en der Heiland vor Allen ge-
liebt, im Begriff die Worte des Lebens niederzuschreiben,
die er in himmlischen Bildern geschaut. Darauf David, der
irdische Stammvater des Erlösers, der erhabenste Sänger
der Herrlichkeit Gottes; sodann Stephanus, der erste Mär-
tyrer, und zuletzt noch ein Heiliger, halb durch Wolken
verdeckt, die weitere Folge der Gemeinde der Heiligen
andeutend.
Auf der andern Seite, zur Rechten des Beschauers
beginnt die Folgenreihe mit dem Apostel Paulus, der ein
Schwert hält, sowohl Denkzeichen seines Martertodes, als
auch Sinnbild der eindringenden Kraft seiner Lehre. Ihm
folgt in der Reihe Abraham mit dem Messer zu Isaak's
Opfer, als Vorbild des Opfers Christi. Darauf der Apo-
stel Jacobus, der dritte Zeuge der Verklärung des Herrn,
und als Vorbild der Hoffnung, wie Petrus das des Glau-
bens ist und Johannes das der Liebe. Nun folgt Moses
mit den Gesetztafeln und neben ihm der h. Laurentius,
dem h. Stephanus gegenüber, wie denn diese beiden Dia-
conen und Märtyrer der alten Kirche in der christlichen
Kunst gewöhnlich zusammengestellt sind. Zuletzt-erblicken
wir noch einen Helden, der entweder Josua vorstellt, oder
den h. Georg als Schutzheiliger von Ligurien, dem Vater-
lande Julius II, wie der Drache auf seinem I-Ielm solches
anzudeuten scheint. Die heilige Siebenzahl schliesst sich
durch den neben Christus sitzenden 'l'äufer. Unter Chri-
stus schwebt in Gestalt einer Taube in Mitten von vier
Eilgelknabeil, welche die geöffneten Bücher der Evangelien
halten, der heilige Geist, Kraft und Erkenntniss verlei-
hend, zu der gläubigen Versammlung hernieder.
Diese hat sich ebenfalls in einem Halbkreise in mannig-
fachen Gruppen um den erhöhten Altar vereint, auf dem
die Eucharistie in einer Monstranz aufgestellt ist. Zunächst
auf den beiden Seiten des Altars sitzen die vier Haupt-