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Rafael ' s
seinen
Brief an
Oheim.
keinen Preis gemacht und würde es nicht thun, auch wenn
ich es könnte, denn es wird besser für mich sein, wenn
sie abgeschätzt wird; daher habe ich euch nicht geschrie-
ben, was ich nicht konnte und jetzt noch nicht kann; auch
kann ich euch keine andere Nachricht geben, als dass mir
der Besteller besagter 'l'afel gesagt hat, dass er mir Ar-
beiten bis zu 300 Ducaten in Gold gehen wolle, für hier
und nach FrßllkTCiCll Nach den Festen schreibe ich euch
vielleicht, wie hoch sich die Tafel beläuft, wozu ich jetzt
den Carton gemacht habe, und nach Ostern werden wir da-
bei sein. Es wäre mir sehr lieb, wenn es möglich wäre,
einen Empfehlungsbricf von dem IIerrn Priifecten an den
Gonfaloniere in Florenz zu erhalten, wie ich es vor wenig
Tagen dem Oheim und dem Giacomo geschrieben habe, dass
sie mir ihn von Rom kommen lassen, denn er könnte mir
sehr nützlich in Bezug auf eine Arbeit ineinem Zimmer
werden, welche zu vergeben von S. H. abhängt. Ich bitte
euch, schickt mir ihn, wenn es möglich ist, und ich glaube,
dass wenn beim Herrn Präfecten darum für mich angesucht
wird, er ihn sicher wird ausfertigeil lassen, und empfehlt
mich ihm vielmals als seinen allen Diener und Bekannten,
so empfehlt mich auchdem Meister und dem" Re-
dclfo 2) und allen Andern.
Den XXLApril MDVIIIÄ)
Euer Rafael Maler in Florenz.
1) Wahrscheinlich ist hier die Rede von Gio. Battista della
Palla, welcher zu jener Zeit viele Kunstwerke in F'l0renz aufkaufte,
um sie an König Franz I zu verhandeln. Siehe Vusari im Leben
des Fra Bärtolomeo und des Andrea del Sarto.
2) Wahrscheinlich
gebome Ciarla.
Ridolfo Zaccagna ,
seiner Tante Lucia,
Sohn
S) Das Datum im Originalbrief ist lialb erloschen, aber aus dem
noch übriggebliebenexi XI geht bestimmt hervor, dass.der Brief vom
XXI April ist, da der Herzog von Urbino _am XI. desselben M0-
nats gestorben, wie sich dieses in dem öffentlichen Register des
Quartiers der Posterla in Urbino verzeichnet lindet: Die XI mensis