Volltext: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten (Bd. 3)

zur Architektur des 
Anweisung 
christlichen 
Cultus. 
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Regen- 
Jiffekt. 
Der See erscheinet silberblaulich, 
Das Berggeschiebe düster, graulich, 
Bis in das Weisslicha verregnet. 
Frischgrüner Baum, sei mir gesagnntl 
Es schwimmt der Landschaft Geisterbild 
In deinem Hintergrund so mild. 
Das bedeutendste jedoch unter allen Bildern, welche der Almanaeh 
liefert, gehört dem Fache der Thiermalerei an. Es ist ein Beispiel, wiC 
Grossartiges in diesem, so oft als untergeordnet gescholtcnen Fache gelei- 
stet werden mag; wir empfehlen es allen wirklichen 'l'l1iern1ulern zum 
Studium und zur Uebersetzung. Der Titel des Gedichtes ist „Löwenritt"; 
der Dichter heisst Ferdinand Freiligrath. 
Anweisung zur Architektur des christlichen Cultus von L, 
von Klenze Königl. Bayerischem Wirkl. Geheimen Ramhe, Hofbau-Inten- 
danten und Vol-stande der obersten Baubehörde Comrnandeur und Ritter 
mehrerer Orden. Nebst XXXIX Kupfern. München MDCCCXXXIII. 
(Museum 
1834, N0. 
Wohlgesinnte Leser dürften meinen, dass Referent im Folgenden, wo 
es sich um die Ansichten und Leistungen eines iwchstehenden Zeitgenossen 
handelt, vielleicht in rücksiehtsvollerer Weise habe schreiben können. 
Es ist allerdings eine kritische Sache. Aber uns dünkt, dass man, bei 
aller Rücksicht gegen die Lebenden, doch zugleich und noch mehr der 
Hochachtung gedenken muss, welche man den grossen 'i'odten schuldig ist, 
und dass Wahrheit und Schönheit nur in sich ihr Gesetz tragen. 
Der Verfasser beginnt im Vorwort folgender Gestalt: 
"Es ist eine unumstössliche, dureh die Geschichte aller Zeiten bekräf- 
tigte Wahrheit, dass die Architektur, ihre Ausbildung und ihr Gedeihen, 
nur von dem Mittelpunkte der Staaten aus, und durch das, was von den 
Regierungen und dem gemeinen Wesen dafür geschieht, auf eine kräftige 
und belebende Art befördert werden können." Diese Beförderung erkrläft 
der Verfasser einige Zeilen später, als: "den plastischen Typus einer Leit 
bilden." 
Diesen Typus zu begründen ist der Zweck des vorliegenden Werkes: 
"Es ist nun zwar nicht zu läugnen, dass die praktische Ausübung und 
Anwendung der Architektur und Kunst, wie sie von einer ursprungrheheu 
Staatsbildung stets herbeigeführt wird. hierin arn kräftigsten wirkt: Jedoch 
bietet, bei langer Dauer eines Staates, Ilißht Jßd? 561i Gelegenheit (1313 
diese praktische Ausübung nach allen Richtungßll m" Vzu "ntfauell, und Wiß 
dann in einem oder dem andern Kunstfache müht durch PTaktiSChß Bei- 
spiele gewirkt werden kann, so treten die Lehre und das theoretische
	        
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