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Nachtrag.
S0 ist durch diese Arbeit die Ausdeutung der Bilder der Bronzethiir
in der That nur sehr wenig gefördert. ln Betreff der häufig vorkommen-
den Wiederholung von Darstellungen bemerkt Hr. v. A., dass S18 etwa
den Zweck habe, den Inhalt der betreffenden Bilder besonders eindring-
lich zu machen; was eben auch dahingestellt bleiben muss. Der Umäiarld
dass der eine Thürtlügel breiter als der andre ist, der eine in jeder
Reihe drei Darstellungen, der andre deren nur zwei enthält, eine Ein-
richtung, die jedenfalls ihren sehr eigenthümlichen Grund hat, wird gar
nicht in Erwägung gezogen, geschweige denn erklärt. Ich hatte im Uebri-
gen die Vermuthung ausgesprochen, dass das Ganze der Thür früher viel-
leicht irgend einmal auseinandergenommen und ohne Beobachtung der
ursprünglich vorhanden gewesenen Folge der Bilder aufs Neue zusammen-
gesetzt sein mochte. Hr. v. A. führt selbst eine Urkunde vom J. 1593
an, der zufolge damals einige Reliefs abhanden gekommen und durch
neue von demselben Gusse (von den nicht mehr vorhandenen Platten??)
ersetzt und dass das Ganze durch neu gefertigte kupferne Bänder neu
verbunden wurde. Dabei konnte, in einer Epoche, in welcher ein
lebendiges Verständniss des Inhalts schwerlich noch vorhanden war,
eine willkürliche Umstellung sehr leicht stattgefunden haben; auch ist es
kaum anders möglich, als dass die fehlenden Platten durch Abgüsse von
vorhandenen, also durch Wiederholungen, wie solche vor Augen ste-
hen, ergänzt wurden. Bei diesen thatsächlichen Umständen wird jede
gründliche Ausdeutung der Thür,- auch abgesehen von der Misslichkeit des
willkürlichenVerfahrens, welches Hr. v.A. beobachtet,_ doppelt bedenklich.
Ich habe noch ein Paar Einzelbemerkungen hinzuzufügen. In dem
Bilde der Erschaffung der Eva hatte ich die Figur der Gottheit als Jehova
bezeichnet und bemerkt, dass ich von der älteren Beobachtung, nach wel-
cher die Jungfrau Maria dabei ngegenwärtig" erscheine, nichts wahrge-
nommen habe. Aus den Bemerkungen des Hrn. v. A. ersehe ich, dass
dieser voraussetzliche Jehova selbst, weil er bartlos ist (ebenso wie auf
dem darunter betindlichen Bilde, welches ich als Erschaffung des Adam
auifasste, während es Hr. v. A. als nßelehrung und Stärkung der Eva"
bezeichnet), die Maria darstellen soll. Hr. v. A. erklärt dies, nach der
mystischen Doctrin des Mittelalters, als Incarxiation der ngöttlichen Weis-
heit" in der Gestalt. der Maria. Wäre der Gesammtinhalt der Bilder klar
genug und solcher Auffassung entsprechend, so würde ich an sich nichts
dagegen haben. Eine bartlose Darstellung des schaffenden Gottes halte
ich aber keinesweges für etwas Unerhörtes; Christus namentlich wird in
der frühchristlichen Kunst (besonders auf den Sarkophagen) häufiger ohne
Bart als mit solchem dargestellt; dies konnte, bei der Gleichartigkeit der
Personen der heiligen Trinität, sehr fiiglich auch auf die beiden andern
der letzteren übertragen werden, konnte somit auch in diesem Fall ge-
schehen sein. Dann bemerkt Hr. v. A., ich hätte, mit Bezug auf den
Inhalt der Thür, nur von „dekorirender Spielerei" gesprochen, während
dies keinesweges der Fall ist, ich vielmehr sagte: dass, wenn überhaupt
ein Gesammt-Inhalt vorhanden, doch zugleich eine, mehr nur dekori-
rend spielende Sinnbildnerei mitgewirkt haben möge, u. s. w. Zum
weiteren Zeugniss meines angeblichen Unverstandes 1) legt er mir gleich-
Q Dass Hr. v. A. überhaupt nicht weiss,
altchnstlicher Symbolik geschrieben ist (dass
was meinerseits zur Erläuterung
ich z. B. der erste gewesen bin,