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Skizzen
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Rom
der
Umgebung.
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Mitglieder zu bringen und deren Gefühls-Organe, die unter Umständen
schon, wenn dies ltintereinander geschähe, nach dem Anhören des dritten
Stückes abgestumpft sein möchten, lebendig zu erhalten?
Die Sache ist in solcher Art eben unausführbar. Es wird überhaupt
ins Auge zu fassen sein, dass bei den verschiedenen Kunstfächern wesent-
lich verschiedene Verhältnisse obwalten und dass hienach bei einer Auf-
Stellung der Concurrenzen verschiedene Bedingungen und ein verschiedener
Modus der Prämiirung geboten sind. Ja, es dürfte in Frage kommen. 0b
die Anordnung von Coitcurrenzen für alle Fälle den für die Goethe-Stiftung
angenommenen tieferen Grundsätzen entsprechend sein würde. Vieles geht
im Bereiche des geistigen Schadens vor sich, was durch eine derartige
Concurrenz nicht zu erreichen sein möchte; vielerlei Umstände, äusscre
und innere, können eintreten, die den Schaffenden, und oft den besten,
von der Theiluahme an solcher Concurrenz. abwendig machen. Es scheint
unter Umständen noch umfassender zu den in Aussicht genommenen Er-
folgen zu führen. wenn jene höchste Anerkennung nicht bloss dem besten
der in eine Preisbewerbung eingetretenen Werke, wenn sie überhaupt dem
Besten, was in einem bestimmten Fache und innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes im Vaterlande hervor-getreten ist, zu Theil würde. Dies kann
einerseits für die monumentalen Werke der Architektur und der bildenden
Kunst, andrerseits für die Musik und die Poesie gelten und dürfte na-
mentlich Gelegenheit geben, über die angeregten Schwierigkeiten bei der
Prämiirung der Werke der letzteren Gattungen hinwegzukomrnen.
Die Vorschläge des Hrn. Liszt dürften hienach, je nach dem zu er-
greifenden Standpunkte, manche mehr oder weniger wesentliche Moditica-
tionen erfordern und dadurch freilich auf ein zum Theil andres Resultat,
als auf das einer in Weimar, für die Zwecke der Goethe-Stiftung zu
gründenden Sammlung künstlerischer Erzeugnisse, ltinauskommenj Es
dürften aber überhaupt, falls eine derartige Stiftung unter der Aegide eines
Namenibvgrätä (äeoethe ins Lebens treten soll, die freisinnigsten Principien
maasSg In.
Lindemann-FrolnmePs Skizzen aus Rom und
Rom und Karlsruhe bei Lindemann-lfrommel.
Umgebung.
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etc.
Kunstblatt
1851,
Ein Unternehmen landschaftlicher und architektnrbildlicher Publika-
tion, das in der ersten Lieferung vor uns liegt und, wie in Betretf des
Dargestellten , so nicht minder in der Art und Weise der Darstellung und
der dazu verwandten Mittel unser lebhaftes Interesse in Anspruch nimmt.
Es verspricht ein reiches Album zu werden, den Freunden des classischen
Bodens zur werthvollen Erinnerung oder zur lebendigen Vergegenwär-
tigung dessen, was ihnen zu schauen noch nicht vergönnt war, Künst-
lern und Dilettanten zugleich eine Mustersammlung für geistvoll leichte
Auffassung und Behandlung von Gegenständen solcher Art. Ein, der
ersten Lieferung eingelegtes Blättchen giebt über den zu erwartenden In-