Volltext: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten (Bd. 3)

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Berichte, 
Kritiken, 
Erörterungen. 
gezeichnet; in der Führung der Nadel erlaennt man auf erfreuliche Weise 
die eigne Künstlerhand, die sich bei jedem Momente der Bewegung des 
Zweckes bewusst bleibt. 
Acht landschaftliche Original-Radirungen von Wilhelm 
Schirmer, Professor an der königl. Kunstakademie zu Düsseldorf. Düs- 
seldorf bei A. W. Schulgen und bei dem Verfasser. (Gr. Quer-Fol.) 
1847, 
(Kunstblatt 
Schirmcrs Name hat in der landschaftlichen Kunst unsrer Tage einen 
S0 guten Klang, seine Meisterschaft in der Führung der Radirnadel zur 
Darstellung der ausgetührtesten landschaftlichen Compositionen hat er so 
mannigfach erwiesen, dass es nur der einfachen Anzeige eines neuen Un- 
ternehmens, wie des vorstehend genannten, bedarf, um demselben die leb- 
hafteste Aufmerksamkeit und Theilnahme der Kunstfreunrle zu sichern. 
Wie er es vorzugsweise liebt, so bildet auch hier die Darstellung des 
vegetativen Lebens der Natur, Baum, Busch, Kraut und Rasen in ihrem 
Beisammensein je nach den verschiedenen lokalen Bedingrnissen, den 
Hauptinhalt der Blätter. Mit vollkommener Leichtigkeit und Freiheit fügt 
sich hiebei die Nadel der Charakteristik des Stoflliehen und dem bunten 
Spiele desselben auf das Auge des Betrachtendcn. Aber auch der höhere 
Lebensathem der Natur, die Wirkungen von Licht und Luft fehlen nicht; 
und geben im Einzelnen diesen Blättern die schönste künstlerische Weihe. 
Zumeist ist es das nordische Waltigeheimniss, das sich hier unsern Blicken 
erschliesst; einige Darstellungen sind der Erscheinung der südlichen Natur 
gewidmet. In Betracht des vollen malerischen Tones sind besonders die 
beiden letzten Blätter des Heftes ausgezeichnet, VGII (leflßll das eine eine 
schlichte nordische Wassermühle am Waldsaum, in schimmernder Morgen- 
beleuchtung, das andre einen Bcrghang am Saume der römischen Cam- 
pagna, dessen Schatten sich von dem warmen Abendlicht der Ferne abhe_ 
ben, darstellt. Diese beiden Blätter geben der Wirkung eines ausgeführ- 
ten Gemäldes kaum etwas nach.  Beiläufig dürfte zu bemerken sein, 
dass die Blätter des vorliegenden Heftes, wie freilich auch schon die frü- 
her herausgegebenen von Sehirmerls Hand, als Studien- und Uebungsblättel- 
für landschaftliche Federzeichnung besonders vortheilhaft zu gebrauchen 
sein werden, da die einfachen Mittel der Darstellung sich dem Auge überall 
klar und verständlich darlegen.
	        
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