Concurrenzen und
zu setzen.
Ueber akademische
was
etwa
3.11
Stelle
deren
(Aug
den
am
ZU
Schlusse des Reiseberichtes enthaltenen Vorschlägen
Reform der Akademie der Künste zu Berlin.)
einer
Wenn in der akademischen Schule selbst keine äussere Aus-
zeichnung weiter gälte, als die Ehre, die dem Tüchtigen nothwendig
überall zu Theil wird, so würde es dennoch zweckmässig und vortheil-
hilft Sein, denjenigen, der die Schule auf ausgezeichnete Weise absolvirt
hat und von dem wahrhaft bedeutende Leistungen zu erwarten sind, auf
eine angemessen fördernde Weise in die Stellung des selbständigen Künst-
lers hinüberzuführen. Hiezu dient bis jetzt allein das, zumal bei unsern
Verhältnissen sehr ungenügende Mittel der Coucurrenz um ein Reise-
stipendium, welches letztere dem Sieger unter bestimmten Vorschriften
auf die Zeit von drei Jahren ertheilt wird. Es haben sich gegen diese
Einrichtung bereits so gegründete Bedenken erhoben, dass es in der That
angemessen scheint, sie vollständig aufzuheben.
Die bisher bei uns, wie an den meisten andern Orten befolgte Ein-
richtung ist in der Kürze die: dass die Concurrenten, nach vorangegange-
ner vorläufiger Prüfung, ein besondres Sujet zur künstlerischen Bearbei-
tung empfangen, welches an demselben Tage, an dem es gegeben ist, als
Skizze bearbeitet werden muss; genau nach dieser Skizze, wenigstens ohne
alle wesentlichen Abweichungen davon, müssen sie sodann die Arbeit
selbst in vorgeschriebenen Maassen, innerhalb eines bestimmten Termins
und in gänzlicher Abgeschiedenheit ausarbeiten. Man will versichert sein,
dass die Concurrenten ohne irgendwelche Beihülfe arbeiten und man will
dem einen keine günstigeren Bedingungen geben als dem andern; aber
man verlangt zugleich eine Arbeit, die nicht etwa blos die durchgebildete
Fähigkeit zur Naturauffassung darlegen, die vielmehr zugleich von der
inneren künstlerischen Schöpfungskraft ein hinreichendes Zeuguiss abgeben
soll, und doch sieht man hiebei eigentlich von Allem ab, was m" Be-
lebung des Gegenstandes, zur Entwickelung und Ausbildung desselben im
inneren Gemüthe des Künstlers vorgehen muss; man SChliesst alle Rück-
sicht auf die künstlerische Individualität aus, deren eigonthümlichen Ge-
setzen gemäss doch unter allen Umständen das wahre Kunstwerk erzeugt
wird. Darum finden sich bei uns so selten ächte künstlerische Naturen,
die sich diesen fesselnden Bedingungen unterziehen; darum treten zumeist
so ungenügende 'l'alente ein, darum ergiebt es sich so oft, dass der Preis
an solche vertheilt wird, denen doch keineswegs absolute Kunstbefähiguug
und wahrhafte Vollendung in Betreff der künstlerischen Studien beiwohnt.
Und nun begeben sich diese, unsicher in der künstlerischen Auffassung
überhaupt und unsicher in ihrem eignen Wollen und Können, auf die
Reise, werden durch die Ueberfülle der verschiedenartigsten Werke, die
ihnen hier entgegentreten, nur noch verworrener als sie es schon sind,
und kehren begreiflicher Weise nicht als Meister heim. Die grosseu
Summen, die bei uns zu diesem Behufe verwandt sind, haben nur sehr