Kuustreise
Jahr
1845.
Sich (iusshalb vorläufig begnügt, die Publication einzelner dahin einschla-
genäer Arbeiten, gewissermaassen als Mustcrbeispiele, zu bewerkstelligen,
indem man die Ausführung andrer, derselben Tendenz angehöriger YVerke,
ich weiss nicht, von welcher Seite, erwartet. lndess verdienen schon
diese Publicationen in der wahrhaft classisohen, von allem Dilettantismus
freien Weise ihrer Ausführung die vollkommenste Anerkennung. Bisher
sind hievon erschienen: "Statistiqttc monumentale de Paris" (die funfzehn
ersten Lieferungen, 105 Blätter in Folio); "Monographie de la Catltädrale
rle Chartres" erste Lieferung, 8 Blatt in 1701.); und "Peintures de Fäglise
de St. Savin, däpartenzent de [a Vieime" (erste Lieferung, 10 Blatt in F0].
mit farbigen Lithographieen nach Wandgemälden des elften Jahrhunderts),
Auch diese Arbeiten werden auf Kosten des (lomites herausgegeben und
unentgeltlich vertheilt, wenn natürlich auch minder zahlreich als die
lnstructionen.
Die grossc monumentale Statistik, deren umfassende Veröffentlichung
doch etwas illusorisch sein dürfte, wird aber gleichzeitig in einer mehr
praktischen und nicht minder erfreulichen Weise ins Leben gerufen. Dies
geschieht durch ein „archäologisches Archiv", welches bei dem Mi-
nisterium des öffentlichen Unterrichts eingerichtet ist und zu jeder Zeit
öffentlich zugänglich sein soll. Das Archiv besteht aus allen bildlichen
Aufnahmen von Denkmälern und den schriftlichen Berichten über solche,
die auf Veranlassung des Ministers gefertigt und eingereicht sind, aus den
von dem Ministerium ausgegangenen Publicationen, aus allen dahin ein-
schlagenden Werken, die von einzelnen Gelehrten oder wissenschaftlichen
Vereinen eingesandt sind, und aus denjenigen, welche das Ministerium
auf den Vorschlag des Comitcs angekauft oder durch Subscription gefor-
dert hat.
In andrer, ebenfalls umfassender Weise wird das Comite durch die
eigentliche Sorge für die Denkmäler in Anspruch genommen. Ich habe
schon angedeutet, dass dasselbe, indem es von dem Vorhandensein und
von der historischen und stylistischen Beschaffenheit der Denkmäler Kennt-
niss nimmt, nothwendig auch dahin geführt wird, ihre gegenwärtige B9-
schaifenheit zu berücksichtigen und sich ihre Erhaltung überhaupt, sowie
zugleich die Erwägung der Mittel, welche zur möglichst angemessenen
Conservation und Restauration führen können, angelegen sein zu lassen,
Durch die Berichte der Correspondenten gewinnt das Comite in diesen
Angelegenheiten einen umfassenden Ueberblick und stellt erforderlichen
Falls ibei dem vorgeordneten Ministerium die Anträge zur weiteren Ver-
anlassung dessen, was als wünschenstverth erschienen ist.
Einen Ueberblick endlich über die gesannnte Thätigkeit des Üümitds
und eine fortlaufende Vermittelnng zwischen demselben und den Cm-
respondenten, sowie dem für diese Angelegenheiten interessirten grösseren
Publikum gewährt ein von dem Comite herausgegebenes "Bulletin", wel-
ches in etwa zweimonatlichen Heften erscheint. Dasselbe enthält das
Protokoll jeder einzelnen Sitzung nebst genauer Angabe aller eingegan-
genen Schreiben und Arbeiten, wobei gelegentlich der Inhalt derselben
näher angegeben oder, in besonders wichtigen Fällen, auch wörtlich mit-
getheilt wird. Ucberhaupt bildet das Bülletin das eigentliche Organ des
Comitäs; je nach den Umständen spricht man sich hier dem Publikum
gegenüber in Betreff der zu befolgenden Tendenzen aus, sucht man den
Eifer für die Angelegenheiten der Denkmäler durch lebhafte Anerkennung