KUNSTREISE
IM
JAHR
1845.
Ueber
die
Anstalten
und
Einrichtungen
Zllf
Förderung
der
bildenden Künste und
in Frankreich
der
und
Conservation
Belgien.
der
Kunstdenknläler.
Nebst
Notizen
über
einige
Anstalten
Kunst-
in
Italien
und
England.
(Berlin y
18463
So entschieden die Entwickelung der Kunst ihren inneren Gesetzen
folgt, S0 Wenig sich etwas schaffen lässt, wenn kein angeborenes Vermö-
gen vorhanden ist, ebenso abhängig ist diese Entwickelung von der äus-
seren Pflege und Förderung der Kunst und von den Einrichtungen, welche
hiezu getroffen werden. Wenn die ausgestreute Saat nicht auf einen wohl
bearbeiteten Boden fällt, wenn Regen und Sonnenschein nicht hinzukom-
men, so ist die Aussicht auf eine günstige Erndte mehr als zweifelhaft.
Nächst den künstlerischen Talenten selbst kommt es mithin sehr we-
sentlich auf die Art und Weise an, wie die Kunst verwaltet wird, auf die
Mittel, durch welche der Kuustsinn entwickelt, das künstlerische Talent
ausgebildet, das ausgebildete Talent für grosse Zwecke würdig verwandt
werden soll. Die Frage wird gegenwärtig an vielen Orten in ernstliche
Erwägung gezogen; das Bedürfniss zu eigenthümlichen Einrichtungen für
diese Zwecke oder zur zeitgemässen Reform der für sie bereits früher ge-
gründeten Anstalten ist ziemlich allgemein verbreitet und hat hier und
dort schon bemerkenswerthe Erfolge hervorgebracht. Hand in Hand hie-
mit geht zugleich noch ein Andres, das sich gegenwärtig nicht geringerer
Beachtung erfreut: die Sorge für die Kunst der Vergangenheit, für die Voll
unsern Vorfahren uns hinterlassenen Denkmäler. Auch hiebei werden Öle
wünschenswerthen Erfolge durch die Gestaltung der äusseren Einrichtungen"
wesentlich bedingt.
Unter Umständen, Wie die eben genannten, wo es auf die praktische
Befriedigung vorhandener Bedürfnisse ankommt, ist es Jederzeit räthlich,
möglißhgt umfassende Erfahrungen zu sammeln und aus der Beobachtung
dessen, was anderwärts geschehen oder versäumt ist, den besten Nutzen