Volltext: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten (Bd. 3)

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Rückbli 
architektonische Prim 
jpien. 
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ihren schönen, reinen Styl auf die Einflüsse des Meisters, von dem dieser 
Styl ausgebildet wurde, zurückdeuten. Zwar finden sich im Ganzen fast 
gar keine Anlagen von höherer, monumentaler Bedeutung unter diesen 
Gebäuden; sie sind fast sämmtlich eben nur für den Bedarf des täglichen 
Lebens bestimmt, aber auch so bieten sie in der Fassung des Ganzen und 
in schmuckenden Einzelheiten mannigfach interessante Beispiele dar; auch 
besteht der grössere Theil derselben aus Landhäusern, in denen wiederum 
eine grössere Freiheit der Form, als bei der Enge des städtischen Ver- 
kehrs, gestattet ist. Die freieren Elemente von Schinkells späteren archi- 
tektonischen Leistungen sind es besonders, die an diesen Gebäuden her- 
vortreten,  zuweilen zwar in einer Weise, die sich wiederum von der 
gemessenen Consequenz SchinkePs mehr oder weniger zu entfernen scheint. 
I)och liegt dies, wie es mir scheint, eines Theils eben nur darin, dass 
diese Gebäude zumeist von jüngeren Architekten gebaut wurden, bei 
denen das Höchste, was der Künstler aus eigener Kraft zu erringen hat, 
das Maass in der Kunst, noch nicht in gleicher Weise zum Bewusstsein 
hervorgedrungen sein mochte; andern Theils darin, dass auch dies Momente 
in der Entwickelung der Architektur selbst sind, in denen natürlich, da 
man nach einem noch nicht vollendeten Ziele hinstrcbte, da man sich so- 
mit dieses Zieles noch nicht mit voller Deutlichkeit bewusst war, das 
Maass nur um so schwerer gefunden werden konnte. Jedenfalls spricht 
sich in der Mehrzahl dieser Leistungen ein frischer, zumeist sehr gehalt- 
voller Lebensdrang aus, der die schönste Zukunft zu verheissen scheint 
und dessen Leistungen von denjenigen unendlich verschieden sind, die für 
ähnliche Bedürfnisse (einige wenige Beispiele ausgenommen) etwa zu An- 
fange dieses Jahrhunderts hervorgebracht wurden. 
Entwürfe 
Zll 
plastischen 
Arbeiten, zumeist 
Zwecke. 
für 
architektohische 
Die Kunst der Architektur erscheint überall, und besonders in denje- 
nigen Perioden, in denen sich eine höhere Cultur entwickelt, mit der 
bildenden Kunst verbunden; die Werke der letzteren, innerhalb einer 
solchen Verbindung, sind als ein integrirender Theil von den Werken der 
ersten zu betrachten. Die Bildwerke dienen der Architektur nicht bloss 
als ein zufälliger, auf diese oder jene Weise zu gestaltender Schmuck, 
dessen Dasein etwa nur den grösseren oder geringeren Reichthum der An- 
lage bezeichnet: sie sind der Form und der Idee nach wesentlich noth- 
wendig zur Vollendung des architektonischen Ganzen. Die architektoni- 
schen Formen können immer nur die allgemeinen Gesetze der 
Erscheinung ausdrücken; wo diese zu individueller Bedeutung erhoben 
werden sollen, da muss die bildende Kunst, die Darstellung der beseelten 
Gestalt, hinzntreten. Wo es darauf ankommt, die eigenthümlich besondre 
Bedeutung des einzelnen Werkes der Architektur auszusprechen, da kann 
dies (so lange man überhaupt das höhere Element der Kunst als ein gül- 
tiees anerkennt) nur durch bildliche Darstellung, die eben das Einzelleben 
und die Contlikte desselben zum Gegenstand hat, geschehen. Natürlich 
aber darf diese bildliche Darstellung nicht auf eine willkürliche Weise
	        
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