282
Berichte,
Erörterungen.
Kritiken,
cher, thcils schlanke Bäumchen mit ihren Blumenkronen; im Ilintergruudc
sieht man den Gang einer Wcinlaube, über den sich höhere Bäume und
das Gebäude einer Dampfmaschine erheben; der Himmel ist mit grauen
Wolken bedeckt, und dient in solcher Färbung dazu, den Glanz des Vor-
grundes noch mehr hervortreten zu lassen. Mit grosscr Kunst sind hier
die mannigfaltigsten Rosengattungcn zu einem malerischen und für das
Auge wohlgefälligen Ganzen vereinigt; die Centifolie und die weisse
Rose, diese in verschiedener Abstufung jenes leis röthlichen Anhauchcs
im Innern, der ihr einen so eigenthümlichen Reiz giebt, herrschen vor;
mehr in der Tiefe und weiter zurück zeigen sich dunkler gefärbte, gelbe,
orangefarbige u. a. Rosen. Hier und da flattern Schmetterlinge um die
Blumen her. In solcher Art spiegelt sich in dem Bilde jene liebliche
Verwirrung, die unser Auge bei dem Einblick in reiche Blumengärten an-
zieht, die aber hier durch schöne Harmonie der Gegensätze zugleich in
beruhigender Weise gelöst ist. Für die Meisterschaft der Ausführung
bürgt der Name des Künstlers. Selten dürften Blumenstückc von so gros-
sem Maassstabe vorkommen: in dem angemessenen Lokale eines grossen
Prachtsaales denken wir uns dasselbe von erfreulichster Wirkung.
Die Düsseldorfer Maler-Schule in den Jahren 18341 1335 Ulld
1836. Eine Schrift. voll flüchtiger Gedanken, von A. Fahne. Düssel-
dorf, 1831.
(Museum
1837,
Wiederum ein Buch (es enthält 178 Seiten), bei dessen Lesung Re-
ferent seine Zeit hingegeben, damit es Andre nicht weiter nöthig haben.
Den Hauptbestandtheil bilden Recensionen, die vermuthlich bei Gelegen-
heit der, im Titel namhaft gemachten Ausstellungsjahre für irgend ein
Journal niedergeschrieben wurden und die, wie heftig der Verfasser auch
gegen die ungebildete Subjectivität seiner Collegen eifert, sich doch eben
nicht sonderlich über denselben Standpunkt erheben. Wichtiger dürften
die „Vorbemerkungen" (S. 5-57) erscheinen, in denen, ausser den Prin-
cipien des Verfassers, eine Art Geschichte der gegenwärtigen Düsseldorfer
Schule geliefert wird, d. h. jedoch nur eine Geschichte der Privat-
Verhältnisse dieser Schule, der Elemente, aus denen dieselbe sich gebildet
hat, und der Missstände, welche aus der verschiedenen Natur dieser Ele-
mente hervorgegangen sein sollen. Der Verfasser giebt als den Grund der
letzteren die Opposition der Rheinländer gegen die aus den östlichen
Provinzen herübergekommenen Künstler an; letztere sollen von Seiten der
Akademie wie des rheinisch-westphälischen Kunstvereines (in Folge dessen
auch von Seiten der öffentlichen Kritik) auf eine ungebührliche Weise
bevorzugt und dadurch der zunächst in Anspruch zu nehmende Einfluss
der Akademie, als künstlerischer Bildungsanstalt für die westlichen Pro-
vinzen des preussischen Staates, wesentlich beeinträchtigt worden sein.
Zwar spricht der Verfasser diese Anschuldigungen nicht ohne Vorsicht