Berichte.
Erörterungen.
Kritiken,
Farben verbunden hätte, deren Anwendung auf unser noch immer so zag-
haftes Gefühl nur vortheilhaft einwirken könnte, wenn sie was freilich
ungleich schwieriger z11 erreichen ist durch gediegene Muster vor der
Gefahr der Disharmonie geschützt würde.
Wir können das eben genannte Werk mit um so grösserer Anerken-
nung aufnehmen. als es sich neben einem zweiten Unternehmen derselben
Art, von dem es sich seit einiger Zeit gesondert hat und dessen Treff-
lichkeit schon durch den Namen des Ilerausgebers genügend bezeichnet
wird, in eigenthümlicher Selbständigkeit geltend macht. Letzteres
ist das
Ornamentenbueh ete., erfunden und auf Stein gezeichnet von C. Böt-
ticher, Architekt, Lehrer am K. Gewerbe-Institut zu Berlin. Berlin, bei
Schenk und Gerstäcker.
I-Iievon liegt uns das eben erschienene zweite Heft der neuen Folge
vor, welches nicht minder einen grossen Reichthum geschmackvoller Dar-
stellungen enthält. Zum Theil sind es strenger stylisirte Ornamente, wie
die Muster für architektonische Gliedermalereieu (ein sehr dankenswerther
Beitrag für unsre immer weiter ausschreitende Ornamentik), für Relief-
streifen und für Schablonenmalerei (farbige Wandfriese): Zum Thßil aber
ist die Stylisirung leichter gehalten und vermählt sich auf eine anspre-
chende, künstlerische Weise mit den freieren Formen der Natur. Diese
leichte Stylistik, die unstreitig falls überhaupt ein gesetzrnässiges Prin-
cip festgehalten werden soll die schwerste ist, wird in einigen muster-
haften Blättern entwickelt, von denen das eine ein zierliches Blätterwerk,
für Theilstreifen auf Decken und Wänden anwendbar, die andre ein unge-
mein reizvolles Damastmuster enthält. Der Farbendruck ist in dem in
Rede stehenden, wie auch in dem vorigen Werke sehr wohlgelungen.
Das Publikum kann mit der Rivalisation der beiden Ornamentenbücher
nur äusserst zufrieden sein, indem hiedurch, wie bei aller Concurrenz, die
Kräfte und die künstlerische Thätigkeit in einer Spannung erhalten wer-
den, deren Resultate wie in den beiden vorliegenden Fällen nicht
ohne wesentlichen Vortheil für die Kunst sein müssen.
Ein
Bild
VOll
Biard.
(Museum
1837,
Unter den mannigfachen Werken fremder, vornehmlich französischer
Malerei, die wir (lnrch die hiesige Kunsthandlung des Hrn. L. Saehse
in stets erneutem Wechsel kennen zu lernen Gelegenheit haben, war es
in diesen Tagen vornehmlich ein Gemälde von Biard, welches das leb-
hafteste Interesse der Kunstfreunde erweckte. Es ist ein Bild von grösse-
ren Dimensionen, durch Gegenstand und Ausführung wohlgceignet, von
den Leistungen dieses Künstlers, die sich gegenwärtig in Paris eines so