Ausstellungs-Literatur.
251
so wenig gekannte Land enthalten, bald mit einer Fortsetzung seines Wer-
kes aufs Neue vor dem Publikum erscheinen möge.
Wir verbinden mit der Anzeige des eben besprochenen Werkes die
eines andern von verwandtem Inhalte, von welchem uns so eben zwei
Lieferungen vorliegen:
Souvenirs de Grenade et de l'Alhambra par Girault de Pran-
gey. Lithogravphies, executäes (Tapräs ses tableaux, plans et dessins faits
sur les lieux-en 1832 et 1833. Paris 1836. F01.
Dies Werk unterscheidet sich von dem des deutschen Künstlers zu-
nächst dadurch, dass es einem enger geschlossenen Bezirke angehört, und
dass es nicht vorzugsweise das Leben des Volkes, sondern nur landschaft-
liche und architektonische Ansichten giebt; dann aber enthält es nicht
Skizzen, sondern sorgfältige, von verschiedenen französischen Künstlern
ausgeführte lithographische Blätter. ln diesen tritt uns allerdings eine
höchst vorzügliche Technik, wie wir es nur von den besten Leistungen
der französischen Kunst gewohnt sind, entgegen; aber wir können es nicht
unbemerkt lassen, dass dabei zum Theil jene frische Unmittelbarkeit,
welche in dem deutschen Werke so anziehend wirkte, verloren gegangen
ist, in mehreren der Veduten sowohl, wie vornehmlich in der Stallage.
Doch gewährt auch in seiner Weise noch das französische Werk mannig-
faches Interesse; einige der Blätter namentlich sind von meisterhafter
Vollendung.
Eine Gesammt-Ansicht von Granada, mit den Schneehäuptern der
Sierra Nevada, die über der Alhambra hereinragen, eröffnet das Heft. Von
schöner Wirkung ist eine Ansicht der Alhambra (etwa unterhalb des
Generalife aus genommen) und eine zweite des Thores, welches zu dem
Schlosse einführt, mit dem Niederblick auf die Ebne. In zierlichster Aus-
führung zeigt sich eine Darstellung des Löwenhofes, in den man durch
die schlanken Säulen der Vorhalle hineinblickt, 110d ßiHS der bunten G6-
mächer des Palastes, das Kabinet der Infanten. Mehrere Blätter führen
sorgfältig gezeichnete architektonische Details der Alhambra vor. Mit
besondrem Vergnügen haben wir die folgenden Blätter betrachtet: Ein
Blick durch die Laubengänge des Klosters San DomingOr dllfCh Welche
das Sonnenlicht mit schwerer Glut hereinzittert; zwei kleine, eigenthiim-
lieh malerische Ansichten alter Baulichkeiten in der Alhambra und auf
dem Albaycin; und eine Ansieht des seltsamen Gartens im Generalife.
Diese Blätter zeichnen sich auch vornehmlich durch eine geistreich freie
Behandlung aus.
Ausstellungs-Literatur.
(Museum
1837,
Wir hätten diesen Titel füglich bereits früher in Anfvenqung bringen
können. Ein grosser Thenl. niet Kunst-Ausstellungen, dle SlCh heutiges
Tages in allen, nur auf elnlge Bedeutung Anspruch machenden Städten