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Berichte,
Eri
Kritiken,
irterungen.
1111 v gihßrchitekt und Zeichner,
elner arnst. topogr. Beschreibung
Darmstadt 1835-
und Ernst Rauch, Kupfersteclner.
von Dr. Georg Lange, Heft 6-
-36. (Stahlstich, Gr. 4.)
mit
-13.
Ueber den grossen Werth dieses schätzbaren Unternehmens haben wir
bereits früher (Jahrg. 1835. N0. 3 und 4 des Museums), nach Erscheinen
der ersten fünf Hefte gesprochen. Die acht neueren Hefte, welche uns
gegenwärtig vorliegen, dienen im Wesentlichen dazu, unser günstiges Ur-
theil zu bestätigen und das Interesse des Publikums lebendig zu erhalten.
Einzelne Blätter namentlich, die wir im Folgenden näher bezeichnen wer-
den, sind vollkommen als kleine Meisterwerke zu betrachten; bei einigen
andern jedoch können wir nicht umhin, einen gewissen Mangel an Haltung
zu rügen: es scheint, dass bei diesen eine nicht genügende Sicherheit im
Aetzen jene scharfen und durch die Natur nicht wohl begründeten Gegen-
sätze von Licht und Schatten, die dem Auge des Beschauers missfällig
werden, hervorgebracht hat. Der Inhalt der vorliegenden Hefte begreift
die folgenden Städte: Heft 6. Bamberg. Allgemeine Ansicht der
Stadt und verschiedene Haupttheile ihres Inneren. Vorzüglich gelungen
die Ansicht des Marktplatzes und der Kirche zu St. Martin: das Leben
der Strasse, das Ensemble der Häuser und die Facade der Kirche in wun-
derlichem Jesuiterstyl geben ein Ganzes von ansprechender Wirkung. Ein
späteres Heft wird ebenfalls Ansichten von Bamberg enthalten. Heft 7.
Passau. Verschiedene, sehr wohlgelungene Ansichten dieser äusserst
malerisch gelegenen Stadt mit ihren verschiedenen, umher gruppirten
Theilen und mit den breiten Spiegeln der Flüsse, zwischen denen und zu
deren Seiten dieselben liegen. Besonders gelungen die Total-Ansieht der
Stadt, die dem Auge des Beschauers das anmuthvollste, durch Landschaft
und Architektur hervorgebrachte Profil vorführt und durch sehr zarte,
saubere Ausführung anspricht. Heft 8 und 9. München. Die Haupt-
ansicht, von der Ostseite der Isar aufgenommen, entwickelt das Bild der
Stadt in anschaulicher Breite. Von schöner, heiterer Klarheit, durch die
dunkeln Wolkenmassen hier nicht beeinträchtigt, ist die Ansieht der Glyp-
tothek, der sich weiter zurück die Pinakothek anreiht. Die Ansicht der
Frauenkirche, auf einem ganzen Blatte gegeben, ist, wie es in dem Gegen-
stande der Darstellung lag, weniger anziehend. Sehr wohlgelnngen und
wiederum ein Bild reichen städtischen Verkehres entwickelnd, ist die
Ansicht des Sehrannenplatzes. Interessant ist das Isar-Thor in seinen
alterthümlich wieder hergestellten Formen und mit dem grossen Fresco-
bilde von Neher. Zwei spätere Hefte werden diese Ansichten vervollstän-
digen; als Vorläufer derselben erscheint bereits im 10ten Hefte, ein ganzes
Blatt füllend, ein Bild der neuen Pfarrkirche in der Vorstadt Au, deren
zierlich gothische Facade mit dem schlank emporsteigenden, durchbroche-
nen Thurme von heiterer Wirkung ist. Dies Blatt, von C. A. Müller
gestochen, zeichnet sich durch ebenso zarte detaillirte Ausführung, wie
durch treffliche, ruhige Haltung sehr vortheilhaft aus. Ausserdem ent-
hält das 10te Heft Ansichten von Augsburg, denen spätere Mittheilungen
zugefügt werden sollen. Heft 11. Regensburg. Unter den mannigfach
charakteristischen Blättern dieser Stadt heben wir besonders die Ansicht
des alterthümlichen, geschmackvoll gothischen Rathhauses hervor, welches
vornehmlich geeignet ist, ein Bild der ehrenhaften Bürgerlichkeit des
Mittelalters vorzuführen. Auch die Sehottenkirchc mit ihrem wundersamen