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Ilistorienmal er.
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Das Bett war königlich bereitet,
Ein Teppich lag davor gebreitet.
Er entliess die begleitenden Ritter bescheiden,
Und liess sich von den Pagen eutkleiden,
Worauf er bald und fest entschlief
Bis ihn der wahre Jammer rief,
Und lichter Augen Herzensregen
Erweckte den erkornen Degen.
Denn mit des Morgens erstem Grau
Trat zu ihm hin des Landes Frau,
Doch nicht von solcher Minne getrieben,
Die das Mädchen nur als Weib mag lieben,
Nein, durch des harten Streites Noth,
Und lieber Helfer herben Tod,
Die sie zu solchem Seufzen zwangen,
Dass Thränen sich dem Aug' entruugen,
Und suchend Hiilf" und Freundesrath.
Mit keuschem reinem Sinne trat
Zu ihm die königliche Magd,
Von der Euch mehr hier wird gesagt.
Autfordernd doch zum Minuestreit
Ein Hemd weiss seiden war ihr Kleid,
Und was reizt mehr zum Kampf den Mann,
Tritt eine Jungfrau so ihn au?
Ein sammtner Mantel wand jedoch
Um ihren schlanken Leib sich noch.
Sn schlich sie still, das Herz voll Klagen,
Vorbei den Fraun und Kämmerern,
Die noch in tiefem Schlummer lagen,
Zu dem Gemache einsam fern,
Wo Parcival der Ruhe pilag.
Von Kerzenschein licht wie der Tag
War es in seiner Schlummerstatt.
Zu seinem Bette geht ihr Pfad;
Sie knieet auf den Teppich hin,
Und über ihn geneigt mit Bangen
Netzf ihre Thräu' ihm Stirn und Wangen.
Als, so erweckt, die Königin
Der junge Paroival ersah
Ach lieb und leid ihm dran geschah!
Auf richtete der süsse Mann
Verwundert schnell sich und begann:
"Gebietrin, treibt Ihr mit mir Spott?
So knieeu diirft Ihr nur vor Gott.
Geruht, Euch her zu mir zu setzen,
Oder leget hin Euch, wo ich lag,
Und lasset mich an andern Plätzen
Mein Lager suchen, wie ich mag." U s. w.
Diese Situation, die hier nur als ein Beispiel des reichen Vorrathes ge-
gehen ist entspl-ißht den mancherlel romantlschen Darstellunggn, welche