Portrait-Statuetten.
Berlin
Maler Glück zu der Wahl dieses anziehenden Stolles und stellen Seinem
Bilde das günstigste Horoscop: es wird auf der nächsten Ausstellung ge-
wiss ein allgemeiner Liebling des Publikums und in lithographischer Nach-
bildung vielfach verbreitet werden.
Hr, Bönisch hat, neben andern Bildern, eine grosse Landschaft in
dem eigenthümlichen Format von 5 Fuss Höhe, 3 Fuss 4 Zoll Breite voll-
endet. Es ist eine Felsenschlucht im Charakter der norwegischen Hoch-
lande. Im Hintergrunde des Thales wogen die Morgennebel und reissen
in der Mitte voneinander, so dass sich in der Höhe des Bildes E16! Blick
auf eine mächtige Felsenwand öffnet. Letztere zeigt wiederum in der
Mitte eine bedeutende Senkung, eine Art Kessel, darin wir noch hin und
wieder Spuren des winterlichen Schnees bemerken; zierliche Bächlein
kommen daraus hervor und stürzen sich wie Silberfäden, nach unten zu
verstäubend, den senkrechten Abhang hinab. Vorn, wo die Seitenwände
der Schlucht ziemlich nahe zusammentreten, strudelt ein grüner Bach über
und zwischen den Klippen hin. Die linke Wand, mit einzelnen Kräutern
und Moosen bewachsen, ist von den schrägeinfallenden Sonnenstrahlen
beschienen, welche die grauen Gneistlächen hie und da hell aufleuchten
machen. Die rechte Seite des Vorgrundes liegt im Schatten; zunächst
vorn, wo das Terrain durch eine gemauerte Brüstung geschützt wird, sieht
man einige Gebirgsbewohner im ruhigen Gespräche. Von da zieht sich
der Weg aufwärts zwischen grossen Steinblöcken hin und wendet sich bei
einer mächtigen Esche, die in ihrem leuchtenden Grün einen schönen
Mittelpunkt des Bildes abgiebt, zu einer leichten aus Holzblöcken sorglich
construirten Brücke und zu einem Häuslein auf dem jenseitigen Ufer, das
zwischen Felsen, Bach und Nebeln heimlich da liegt und dessen Schorn-
stein lustig in die Nebel hineindampft. Das Bild atlimet alle Frische und
herbstliche Behaglichkeit eines schönen Gebirgsmorgeus.
Portrait-
wStatuetten.
Berlin.
(Museum
1836,
Wenn in den öiientlichen Standbildern, welche dem Gedäehtniss grosser
Männer gesetzt werden, neben Portraitähnlichkeit nech endre Ansprüche Zll
befriedigen sind; wenn es sich hier zunächst um die Erfüllung monumen-
taler Zwecke handelt, also um schöne Form, um grossartige MfISSe, "f"
ideale AIIOYÜHIIHg; wenn das Ausserwesentlielie in der körperlichen Ei-
scheinung jener Männer, das vielfach unschöne Modekostüm, darin Sie
sich zu bewegen genöthigt waren, zu vermeiden, umzllgßstalte" o 61
mit einer edlen Gewandung zu umhüllen ist; so treten diese Anforderungen
um ein Bedeutendes bei jenen kleineren Portraitstatuen zuruclf, Viclßllß
wir zur Aussehinückung unsrer Zimmer aufstellen und welche in neiister
Zeit mannigfach beliebt worden sind. Hier, in_ der äemiÄthlichen lange
des häuslichen Lebens, ist zunächst die Charaktenstik, 18'. u fzissung der
Persönlichkeit mit all ihren kleinen Besonderheiten, die sich bis auf den