Volltext: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten (Bd. 3)

Musäe 
du 
Annales 
de Yläcole moderne 
Beaux-arts. 
des 
145 
sdinteressanter wird, als man sie gegenwärtig schon durch eine Reihe von 
beinahe dreissig Jahren verfolgen kann. 
Der vorliegende Band begreift die Ausstellung des Jahres 1834, und 
besteht aus 14 Bogen Text und 36 Umrissen in 8. Die Umrisse sind in 
der leichten geistreichen Manier der Franzosen gearbeitet und enthalten 
äine Anzahl vcgi Werkenilderen Eufszliml Tlgzil auch liiber den Rhein gel- 
rnngen is  ie neue istorisc e c u e rankreic s repräsen ir sici 
zuerst in Delarochc's Jeanne Gray die schon in mannigfachen Nachbil- 
dungen bei uns verbreitet ist; sodann in Schetferls Grafen Eberhard von 
Württemberg, der über der Leiche seines Sohnes weint, in Zieglei"s etwas 
verunglücktem Ritter St. Georg, in Ronjoifs beiden Dominikanern (Jacques 
Clement und der Prior, welcher jenen zum Morde des letzten der Valois 
antreibt), in Jollivefs Tod Philipps II. von Spanien, in Debacq's Tod des 
Bildhauers Jean Goujon, in ßrülofPs grandioser Composition des letzten 
Tages von Pompegi u. ,s. w. Die biblische Malerei hat dagegen nichts 
allflllivfilsenv als 51811015 Noah, der seinen Sohn verflucht, ein Stück voll 
äewaltlgärlllililßkteß, und Qfatuchellet Sslillllällllßlfallrt der Maria. Für das 
eure 31'111 Jene neuem IS Orlsc e ciu c oftmals ausläuft, so dass von 
Historie nur der Titel im Catalog übrig bleibt) sind besonders H. Verneüs 
Araber, die einem lllährohenerzähler zuhören lauch bei uns durch Jazefs 
Stich eingebürgert), und Dccamps türkische Wachtstnbe zu erwähnen; 
unter dän plastischen Werken vornehmlich Rudes Merkur, eine Bronze- 
statue, ortot's griechischer Kämpfer welcher sterbend die Nachricht des 
Sieges von Marathon nach Athen bringt, in Marmor, und Desfoeufs Dar- 
stellung der Ruhe, eine schöne weibliche Statue, ebenfalls in Marmor. 
Allerdings können Umrisse von der Art, wie sie in diesem Werke 
vorliegen, nur das Allgemeine der Composition wiedergeben; die beson- 
dere Durchbildung des Ausdrucks, Alles was in das Bereich der Farbe 
und des Helldunkels gehört, muss der eignen Phantasie des Beschauers 
überlassen bleiben. Gleichwohl ist auch schon das Wenige, was die blos- 
sen Umrisse tixiren, von grosser Wichtigkeit; sie bezeichnen eben unmit- 
telbar die I-lauptzüge dertRichtung, welche die Kunst genommen hat. Wir 
fühlen vor diesen Umrissen eben doch, obgleich wir in ihnen nichts von 
der geistreich nachlässigen Technik der Franzosen wahrnehmen, dass uns 
eine eigenthümliche, unserer Darstellungsweise fremde, Richtung entgegen- 
 Man hatlleider die landschaftlichen Darstellungen von diesen Nach- 
l Ilrwen gänz ich aus eschlossen  wie uns dünkt 'lt 't ll- 
kommänem Rechte: die? allgemeinbn Züge der Landschafinäindmdberllfälls 
für den blossen Umriss zu erfassen, und die besondere Stimmung welche 
in ihnen von der Wirkung des Lichtes abhängt, ist etwa. nur ein Grad 
"Äelll: Vcfn dem, was auch bei andern Gemälden durch den Umriss allein 
22510;] Wledergegeben werden kann. Die Richtung des Poussin wird sich 
lassen In solcher Weise zur Genüge von der des Ruysdael unterscheiden 
,Ein ähnliche? Unternehmen, freilich nur für einen ungleich geringeren 
KYCIS bßließhPet, IST in Deutschland durch die "Hannövefschen Kunst- 
blätterh eingeleitet worden. Die Abbildungen, welche in dem ersten 
Jahrgänge diese-S Alßslellungsberichtcs mitgetheilt wurden, sind zugleich 
insofern auszuzeichnen, als sie im Ganzen nicht sowohl ins Detail durch- 
geführte Umrisse, was überall nur für eine geringere Reihe von Gegen- 
Kugler, [Heine Schriften. m. 10
	        
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