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Kritiken, Erörterungen.
Berichte ,
sowie der künstlerischen Verhältnisse, seinen Zweck auf befriedigende
Weise. Wir sind überzeugt, dass dies Werk, welches sich schon eines
ausgebreiteten Beifalls erfreut, von den Unternehmern in eben der soliden
und besonnenen Weise, wie es begonnen, durchgeführt werden und dazu
beitragen wird, das Vaterland zum Bewusstsein seiner vielfachen Schätze
zu bringen, die Freude an diesen zu erhöhen und die Hochachtung vor
den Stützen seiner Geschichte zu erhalten.
Wir verbinden hiemit die Anzeige eines andern Werkes, von wel-
chem uns eben das erste Heft vorliegt:
Malerische Ansichten aus Nürnberg, nach der Natur gezeichnet
und in Stahl gestochen von J. Poppel. Mit kurzem erläuterndem Texte
von Dr. J. Ch. E. Lösch und beigefügter Uebersetzung in die französische
und englische Sprache.
Auch dieses Werk, davon das Heft aus drei Tafeln (jede mit einer
Ansicht) und einem halben Bogen Text besteht, empfiehlt sich vorerst
durch die höchst meisterhafte Arbeit des Stahlstiches. Der Titel, welcher
malerische Ansichten verspricht, scheint hierin eine Verschiedenheit
von dem vorigen Werke anzudeuten, bei welchem der malerische Stand-
punkt nur als nothwendige Zugabe, immer aber die vollkommene Er-
schöpfung des besonderen Gegenstandes als die Hauptsache zu nennen war.
So erscheinen uns hier die Ansichten des Spittler-Thores und der Burg,
letztere durch den Festungsgraben am neuen Thore gesehen, aufgefasst; bei-
des höchst anmuthige und lebenvolle Bilder. Eine zierliche Abbildung des
ältesten Stadtwappens, wie es an der Brustwehre des Wöhrder-Thürmchens
ausgemeisselt ist, dient zur Eröffnung des Werkes. Auch diesem wird
gewiss eine mannigfache Theilnahme nicht fehlen.
DiagPaPh
und
Pantogräphv
Instrumente
zum Zeichnen
und Kupferstechen:
in Paris.
VOTJ
erfunden
Gavard
(Museum
1835,
Der Diagraph ist ein Instrument, womit das Bild der körperlichen
Natur, sowie es sich dem Auge darbietet, auf das Papier kalkirt wird.
Frühere Erfindungen ähnlicher Art, wie Camera obscura, Camera lucida
u. s. w., sind bekannt, nicht minder jedoch auch die Mängel, welche eine
weitere Verbreitung derselben verhindert haben. Der Diagraph giebt das
Bild der körperlichen Gegenstände in ihren Verhältnissen und perspek-
tivischen Verkürzungen nicht nur vollkommen richtig, sondern vereinigt
hiemit auch die bequemste Handhabung, und zwar der Art, dass ein jeder,
selbst wer im Zeichnen nicht geübt ist, das Bild in denselben richtigen
Verhältnissen darstellen muss, und nur die grössere oder geringere Rein-
heit dcr Linien von der mehr oder minder sicheren Hand abhängt.