lreise,
1841.
Erster Abschx
correspondiren mit einander, was den Gesammtinhalt und den der einzelnen
Absätze betriift; es ist demnach wohl mit Zuversicht anzunehmen, dass
auch die auf den beiden andern Seiten ursprünglich ähnlich beschaffen wa-
ren. Wir sehen in ihnen Scenen des Wasserlebens, theils in mytlIiSÖlICII
Bildern, theils als Darstellungen des Lebens vorgestellt, als Andeutungen
des gemeinsamen Grundes, über dem sich, nach der Anschauung des Alter-
thums, das irdische Leben erhebt, dabei zugleich mit besondrcr Bezug-
nahme auf die Hauptstrassen des Verkehrs, welche, zumal für jene bergi-
gen Gegenden, das Wasser darbietet. Auf den obersten Stufen erkennt
man Genien, die mit Delphinen scherzen. als Andeutungen des heiteren
Spieles der Wollen auf der Oberfläche des Wassers; auf der untersten Tri-
tonen im Kampfe mit Hippokampcn, die wilde Gewalt des Elementes und
die Gefahren, die in seinem Schoosse verborgen sind, anzudcuten. Auf
der mittleren Stufe wird ein mit Ballon beladener Nachen von Männern
am Ufer gezogen, und zur Seite sitzt der Flussgott in feierlicher Ruhe.
Nachdem wir uns in dieser Art den Inhalt und die Bedeutung der
einzelnen Darstellungen in ihrer Folge an den einzelnen Absätzen des
Monuments soweit klar zu machen gesucht haben, als es gegenwärtig
noch möglich zu sein scheint, dürfte es für die Anschauung des Ganzen
nicht unvortheilhaft sein, wenn wir denselben noch einmal jetzt aber
in dem Zusammenhange, welchen die Darstellungen an den einzelnen Sei-
ten des Monuments einnehmen und in welchen sie sich der Betrachtung
zunächst darbieten flüchtig überblicken. Irliebei dürfte vorauszuschicken
sein, dass, wie eben bemerkt, der Inhalt der Darstellungen an den Stufen
als allen vier Seiten gemeinsam anzunehmen ist, und so auch der Inhalt
des grösseren Theils der Bekrönung, an welcher letzteren sich jedoch der
vorzüglichst wichtige Theil, die Darstellung des Ganymedcnraubes, we-
sentlich auf die Vorderseite bezieht; dass ferner die Reliefs zwischen den
Pilastern als die Hauptdarstellungen der einzelnen Seiten zu betrachten
sind, zu denen zunächst die Darstellungen in den Friesen im Verhältniss
eines erläuternden Textes, die in der Attika und im Podest sodann im
Wlerhältniss einer weiteren Ausführung dieses Textes zu stchcn scheinen;
und dass endlich die Darstellungen in den Giebeln den Abschluss für
jede Seite ausmachen.
So sehen wir denn an der-Vorderseite im iiailliiielief die Gedächtniss-
bilder derer, denen das Monument gewidmet ist, und den Abschied des
vorzügliclist verehrten Familienhauptes von den Freunden, mit Eingabe
der Namen in der darunter befindlichen Unteisciliiiiiä im Friese das Mahl
der dem Familienhaupte gewidmeten Leichenfcier; in der Attika um; im
Podest Scencn, welche den Glanz und die Würden der Familie zu ver-
gegenwärtigen scheinen und deren Begründung wiederum das xirell(li(xnsll
jenes vorzüglichst verehrten Mannes sein mochte; im (iiehel das Denkmal
des Todes. dem derselbe, wie es scheint, erlag. Darüber sodamly in (Im.
Bekrönung, allgemeine Symbole der Welt und ihrer Kräfte, über welchen
die Seele des Entschlaftenen zu einem höheren Jenseits enlporgeu-agcn
wird. An der Ostscitc erblicken wir, im oberen Thcil des Ilauiatftvldcs,
die Geburt eines lleldcn, dessen Zukunft reich an Thatcn und Leiden war.
doch ßlldiißh zur Alwlhßoße führte. Was unter dieser Darstellung vorhan-
den wart M "iChi mehr mit einigcrmaassen zuversichtlicher Vermuthung
zu saglrll (Sümii "iliüfiitll auch nicht die volle Deutung der ganzen Sein-
zu geben). in Frics und Attika erscheinen uns die Bilder eines Geschäfts-