Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Das römim 
he Denkmal 
Igel. 
einen besonderen Ehrenplatz bezeichnet; er liest etwas vor, was die den 
ersten Tisch Umstehenden mit Aufmerksamkeit anhören. Das Feierliche 
der Darstellung lässt. auf die Vornahme eines besondern feierlichen Aktes. 
etwa auf die Vorlesung eines kaiserlichen Dccrztfs zu Ehgin der Familie 
oder ihres Oberhauptes, oder auf Aehnliches, sc iessen.  ie an dem an- 
dern Tische scheinen ebenfalls einem Vortrage in gemessener Ruhe zuzu- 
hören. Man hat in dem letzteren Tische ein Lagerbett. somit das Kranken- 
lager jenes Familienhauptes, und dem entsprechend in der ersten Scene 
die Vorlesung des "Festaments erkennen wollen; so sehr passlich diese Er- 
klärung sein würde, so habe ich mich- doch nicht überzeugen können. dass 
hier wirklich ein Lager vorgestellt gewesen sei. 
Das Bild auf der Ostseite des Podests ist, bis auf die schwachen Sou- 
ren einer menschlichen Figur, so zerstört, dass von dessen Inhalt auch kelnß 
Hypothese mehr aufzustellen ist; dies ist um so mehr zu bedauern. als hier 
vermuthlich wiederum eine Anspielung auf das Gewerbe, womit die. Thätig- 
keit der Familie begonnen, enthalten war.  Auch das Bild auf der Nord- 
seite ist in hohem Grade zerstört. So viel ich davon zu erkennen ver- 
mochte, schien es mir in der Mitte einen rossen Ballen, oder vielmehr 
deren mehrere übereinaiidergepackt, und aufeinem eignen schlangenartigen 
Gewinde (der Andeutung von Wellen?) ruhend, vorzustellen; sodann hin- 
ter demselben und zu seinen Seiten mehrere Personen in den Geberden 
angestreugter Beschäftigung, einer zur Rechten namentlich in der Geberde, 
als ob er ein Schilf abstossen wolle. Wenn überhaupt etwas Näheres hier- 
über zu sagen ist, so scheint es mir am Passlichsten, in dem Bilde ein Ar- 
ran ement zum Waarentransport  somit wiederum Bezugnahme auf Han- 
delähätigkeit, zu erkennen. Andre haben eine Kampfscene darin sehen 
wollen 1), für die ich aber keine Bestätigung fand.  Das Bild auf der 
Westseite ist hinreichend deutlich erhalten. Es stellt einen vicrrädrigen 
Wagen dar, hoehbepackt und übersehnürt, der von drei Maulthieren gezo- 
gen wird und so eben aus einem Thore hervorkommt. Die nächste Erklä- 
rung scheint, hicbei an den Landtransport von Waaren zu denken; doch 
wäre es auilallend, dass dergleichen zweimal an dem Denkmal vorkommen 
sollte, da eine ähnliche Darstellung (abgesehen von der Darstellung des 
zuletzt besprochenen Reliefs) schon an" dein Fries der Nordseite enthalten 
war. Ich möchte hier somit, und vorausgesetzt, dass überhaupt meine Auf- 
fassung der Darstellungen der Westseite richtig ist, lieber eine Uebersiede- 
lung aus der Stadt auf das Landgut erkennen, ähnlich wie in der eiitspre- 
chenden Darstellung der Attika, so dass hier etwa die uöthigen Effekten 
hillausglffüärti würden, während es sich dort vorzugsweise nur um die Per- 
sonen an e re, 
Podäilläläciä sind lnoch die Darstellungen auf den drei Stufeuuunter dem 
wittert und äsgirectieäi. Von diesen sind die auf der Sudseite gaiizlich ver- 
Nordseite sind dlltluiä: Sitseite durch neuere Steine ersetzt; die auf" der 
tem Zustande erhalten. Bigliälijrär, die auf der Westseite 1D. halbbeschadig- 
ellungen der beiden letztgenannten Seiten 
i) S0 namentlich Ostßrwald. Ich bedaure sehr, der schönen Erklärung nicht 
folgen zu können, Wßlßhß Slrhorrl. 0sterwald's Andeutungen folgend, von diesem 
Relief giebt. Er findet darin Ilällllißh den Kampf des Achill mit dem Flussgottß 
Skßlllüüdrvs dargestellt: als Audeutllllß der Regelung das Flussbettes zur Siche- 
rung der Schifffahrt.
	        
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