Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Rheinruise, 
1841. 
Abschnitt. 
Erster 
ter Weise gegen das Deckglied eines jeden Feldes anringen. Wie in den 
Giganten, welche das Kapital auf der Spitze des Monuments schmücken, 
so scheinen auch in diesen Gestalten zunächst die unteren tellurischen 
Kräfte, namentlich die des Erdfeuers, ausgedrückt zu sein. Die Figuren 
in den beiden oberen Feldern tragen ein anderes Gepräge und scheinen 
Mars und Merkur darzustellen, auf die Besiegung jener dämonischen Kräfte 
durch die lichten Götter des Olymphindeutend. Zugleich ist es vielleicht 
nicht nnpasslich, bei dem Merkur wiederum an Handel, bei dem Mars (hier 
ebenfalls als Mars Silvanus gefasst) an Landbau zu denken  und dies um 
sn mehr, als sich Merkur auf der linken Seite (im Uebergange von der 
Ostseite des Monuments), Mars auf der rechten (im Üebergange zur West- 
seite befindet. 
liür die Reliefs zwischen den Pilastern der Westseite sind durch Schorn 
sehr geistreiche Erklärungen gegeben, die, oh auch wegen des fragmentir- 
ten Zustandes dieser Darstellungen nicht völlig sicher, doch schwerlich 
durch bessere zu ersetzensein möchten. In dem oberen Felde sieht man 
links eine ungemein trefflich gearbeitete männliche Figur, von schönem, 
kräftig jugendlichen: Körperbau, die einen Stab in der Rechten emporhält 
und vor einer sich emporrichtenden Schlange zurückzuweichen scheint; 
rechts die fast unkenntliclien Fragmente einer andern Gestalt, und dieser 
zugewandt, im oberen Raume der Darstellung, die obere Hälfte einer 
llälineäviäiligur (aller MllllElWlg aulfidemfßiltlteciietarr Elolrdiseiltle gaäz äntsprechend). 
ie lr' ärung, ass iier er amp mi a sc en y er vorgeste lt 
gewesen, scheint mir völlig treffend; die erhaltene Gestalt würde hiernach 
als Iolaus zu betrachten sein, der die Hälse der Hyder, um das stete Nach- 
wachsen der Köpfe zu verhindern, mit Feuerbränden auszubrennen hatte; 
jene unkenntliche Gestalt aber würde den Herkules vorgestellt haben. Die 
Bedeutung einer solchen Darstellung scheint mir für die Zwecke des M0- 
numents ziemlich nahe zu liegen; ich würde darin sinnbildlich die Be- 
freiung eines Bodens von wildem Gewässer, den Schutz gegen das WVasser 
überhaupt, um den Boden für die Zwecke des Landbaues urbar zu machen, 
ausgedrückt sehen. Dass dergleichen in dieser Gegend, die noch gegenQ 
wärtig so häufigen Ueberschwemmungen ausgesetzt ist, zumal bei (lnn 
btockungen des leichteren Abflusses, welche dasZuSammenSti-ömcn zweier 
liliisse nagurgeinass hervoÄbränägt, sehtr notlligigdsein lilnochtmdhedarf keines 
wei eren aciweiscs.  u eni un eren 1 e sie t man ie Reste einer 
weiblichen, unter einem Baume sitzenden Gestalt; ihr gegenüber die Reste 
Glllefnlllßilllllllltlilelä, tutelched deiirichteli; FälSädIllt schalifgebogcncm Knie auf 
eine ir ö ung s ü z, in er in en_ an einen star en Stab, oder wahr- 
scheinlicher eine Keule, hält und die rechte Hand, wie es scheint, gegen 
den Baum emporstreckte. las ist kaum zu zweifeln, dass hier der Garten 
der Hesperidenuvorgestellt war und Herkules, welcher die goldenen Aepfel 
vom Baume püuckte. Eben so klar ist es, dass solche Darstellung den 
heiteren Genuss des Landlebens wurde vergegeuwämgt habeu 
Die Darstellungen des Podeste haben zum Theil wiederum sehr gelit- 
ten. Soviel von ihnen erhalten ist, scheint es, dass sie, ähnlich denen der 
Attika, sich auf die bürgerlichen Verhältnisse der Familie bezogen. Zunächst 
ist die Darstellung an der Südseite zu besprechen. die indcss auch schnn 
sehr beschiidigt ist: Man sieht hier eine zahlreiche Versammlung, die sich 
um zwei Tische, wie es scheint, uinherreiht. Auf der linken Seite sitzt ein 
Mann auf einem 511891, "Hier einer Art von Baldacliin, der seine Stelle als
	        
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