init schmalen Bändern eingefasst, die Seiten der Abdachung, im Einschluss
dieser Bänder, mit reihenweis geordneten Blattschuppen verziert.
Sämmtliche freie Flächen des Monumentes sind mit Reliefsculpturen
von nicht starker Erhebung bedeckt: die Giebelfelder, die Seiten der Attika,
der Fries des Pilasterbaues, die grossen Felder zwischen den Pilastern, so
wie die Flächen der letztern selbst, die Seiten des Podestes, endlich auch
die drei Stufen zunächst unter diesem, so dass eigentlich nur die unterste
Stufe des ganzen Denkmals unverziert erscheint. Jedes Relief, wo es nicht
etwa (wie in den Giebeln) durch Gesimse eingefasst wird, ist Voll erhöhte"
Rändern umgeben; sogar an den Flächen zwischen den PilaSterIl findet
sich noch ein über die Grundfläche der bezüglichen Reliefs erhöhter Rand,
der auch zur Seite der Pilasterkapitäle in gebogener Linie fortgeführt ist
(welches Letztere freilich nicht einen sonderlich schönen Eindruck hervor-
bringt). Oder vielmehr: die Reliefs sind in die Flächen des Monumentes
gewissermaassen eingesenkt, so dass diese nur als erhöhte Ränder stehen
bleiben, dass demnach die architektonische Wirkung nicht geradehin beein-
trächtigtwird. Freilich macht eine so grosse Ueberfüllung mit Bildwerken
immer einen unruhigen, für den ersten Augenblick fast verwirrenden Ein-
druck auf den Sinn des Beschauers; doch wirkt dem ein gemessenes Styl-
gefühl im Einzelnen, ein kluger Wechsel in den Weisen der Darstellung,
die in den verschiedenen Abtheilungen vorherrschen, nicht unglücklich
entgegen, besonders aber der Umstand, dass das Ganze in dem gegenseiti-
gen Zusammenhange seiner Theile als ein Gewebe sinnvoller Symbolik
erscheint, dass somit wenn auch nicht geradehin als nachahmungswür-
dig. so doch mit entschiedener Wirkung auf das Gemüth des unbefangenen
Beschauers das Interesse nach einer andern Seite abgeleitet wird. Das
künstlerische Verdienst der Scnlpturen muss grossentheils als ein noch sehr
erhebliches bezeichnet werden. Es fehlt im Einzelnen zwar nicht an Män-
geln in der Proportion, sowie auch, bei der Darstellung bewegterer Hand-
hingen, nicht an harten und gespreizten Stellungen. Doch sind diese Miss-
stände. im Gegensatz gegen die im Ganzen vorherrschenden Vorzüge, nicht
gar auffallend. Diese bestehen in einer zumeist wohlgelungenen, gemesse-
nen Füllung des Raumes, in einer ansprechenden freien Naivetät in Stellung
und Geberde, in einem trefflichen Ausdruck von Adel und Würde, der
vornehmlich durch grossartige Anlage der Gewandung hervorgebracht wird,
besonders aber in einem 110011 duTChWeä lebendigen Gefühle für das Nackte
und für körperliche Anmuth überhaupt. Wir sehen hier, so verwittert auch
Vieles ist, noch eine durchwgg "ißhtige römische Schule vor uns, bei der
wir einzelne Mängel gewiss richtiger auf Rechnung ihrer Entlegenheit von
den italienischen Kunststätten setzen werden, als wenn wir sie den Zeiten
einer schon allgemeineren Entartung der Kunst zuschreiben wollten. Nach
meinem Dafürhalten. in Rücksicht auf die Architektur und auf die Sculp-
iur des Monumentes, 1st 68 am Passlichsten und unbedenklich wenigstens
nicht gar fern von der Wahrheit, wenn wir dasselbe den Zeiten der Anto-
Ilinei (1- h- ßtwa dem dflitßltViertel des zweiten Jahrhunderts nach Christi
Geburt zuschreiben, somit einer beträchtlich früheren Zeit, als Trier zur
kaiserlichen Residenz erhoben ward.
Gehen wir nunmehr auf den Inhalt der einzelnen Darstellungen über.
so ist die erste Frage die nach dem eigentlichen Zwecke des Denkmals.
Diese Frage beantwortet sich sehr leicht. Eine, zwar fragmentirte Inschrift.
die sich unter dem vorzüglichst in die Augen fallenden Relief an der Vor-