1853.
Novemb er
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im Jahre 1261 geweiht i). Die erhaltenen Ueberbleibsel gehören aber nicht
dieser Epgßhe, sondern einem Neubau an, der im fünfzehnten Jahrhundert
ausgeführt ist. Die langgestreckte einschiffige Kirche hatte zwei Raume
übereinander: eine Unterkirche fur das _Volk, deräin ehemalige Gewolbdecke
noch an den Seitenwänden erkennbar ist, und aruber, bis an denAltar-
raum vortretend, _die Emporkirche fürddie Nlflllliä, die Fenster mit spat-
gothisch geschweiftem Stabwerk und E?! C äfanberfltlschen KelflenProül
dieser Spätepoche. Wenn die Kirche ienac u er aiipt als ein neues
Beispiel jener Doppelkirchen in Nonnenklostern, auf die neuerlich mehr-
fach aufmerksam gemacht ist, bemerkenswerth sein dürfte, so gewinnt sie
ein zwiefaChBS Interesse dadurch, dass sie diese Einrichtung noch in so
später Zeit lebendig zeigt. _Ini Uebrigen haben ihre Reste einen grossen
architektonischen und malerischen Reiz durch das achteckige Gilockenthürm-
chen, welches sich über dem Giebel auf erkerartigen Vorsprungen, die an
der Aussen- und an der Innenseite emporsteigen, erhebt. Esbildet oben
ein offneS F ßnsterwerk, acht Fenster, Jedes mit einem Stab in der Mitte
und mit geschweiften Bogenfüllungen; über den Fenstern geschweifte Gie-
bel niit Blumen. Darüber eine hohe achteckige sdPQltze 1111:: ü]? fälligen"
krönung, massiv und undurchbrochen, was] aller ingsAäräih hitä; Wieläjßä
Erscheinung der tFanStertäähihäieiniidäliildihsd]gihdänier, und namentlich
Seebach, gewinn as s l
ter, dem Wandertggdder aus den wa igen oien er ,
Wlullilmäirll, zrililateeritlotizen nicht schliessen, ohne mein Bedauern darüber
auszusprechen, dass die Denkmälerjener Gegend im Ganzen noch so wenig
gründliche Bearbeitung empfangen haben und dass namcntlicli,_ was auch
von Quast in seiner besprochenen Schrift beklagt, das vortreffliche Werk
von Geier und Gortzuber die Denkmale romanischer Baukunst am Rhein
nach seinen ersten Lieferungen ins Stocken gerathen ist. Die letzten Jahre
mögen diesem Unternehmen allerdings nicht sehr günstig gewesen sein:
tüchtige, gründliche und praktisch behandelte bildliche Aufnahmen dürften
jetzt schon ihr Publikum finden. Das freilich möchte bei derartigen Unter-
nehmungcn im Auge zu behalten sein, dass bei den blossen Rissen alles
Ueberflüssige an Ausdehnung, alle Wiederholung gleichartig fortlaufender
Theile füglich vermieden werden kann; die kleinen Abbildungen, welche
v, Quast giebt, zeigen es, wie viel sich mit scheinbar Wenigem leisten
lässt, Dann aber kommt. es auf völlig charakteristische Wiedergabe der
architektonischen Rroiile in grossem hiaassstabe und ebenso auf malerische
Dar-Stellung der Einzeltheile, ihrekorperliche und raumliche Wirkung zu
vergegenwärtigen, an: unsre Architekturzeichner sind doch heutiges Tages
wohl geübt genug, um auch dergleichen mit aller Treue und zugleich mit
denjenigen einfachsten Mitteln zur Ausführung zu bringen, die eben das
Wesentliche des Bildes klar zu machen im Stande sind. lch_glaubc_in
der That, dass viele derartige Unternehmungen bei uns nur an ihrer min-
der praktischen Anlage scheitern." Das mittelrheinische Land wurde zu
solcher Arbeit wichtigen Stoff gewahren; und wie sich demselben, in der
neuen Ausstattung des Domes von Speyer, eine so glanzende künstlerische
Remling,
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