Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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und Kritiken. 
Berichte 
zunächst fremd sind, seine bedeutenden Schwierigkeiten hatte; möglich Wal" 
dies nur dadurch, dass der Verfasser sein Material sich selbst zuvor, mit 
allen Mitteln künstlerischer Veranschaulichung, zum entschieden klaren 
Verständniss gebracht hatte. Für jede Angabe ist die Quelle, auf welcher 
sie beruht, als Beleg angeführt; für jeden Gegenstand sind die bildlichen 
Darstellungen namhaft gemacht, die, in der Reihe der betreffenden Werke, 
seine Abbildung enthalten. Beispiele dieses Verfahrens hier im Einzelnen 
zu geben, würde so unzweckmässig wie überflüssig sein; jede Seite des 
Buches enthält deren in Menge; der Einblick in dasselbe kann allein den 
steten Zusammenhang, in welchem die Einzelheiten untereinander und mit 
dem Ganzen stehen, vergegenwärtigen. 
Wir haben glänzende und gelehrte Werke, auch bereits einige Hand- 
bücher, welche das ägyptische Alterthum behandeln; keins vielleicht wird 
den unvergleichlichen Reichthum und die Ausdehnung zunächst der äusse- 
ren Cultur jenes wunderbaren Volkes aufeine so schlagende Weise anschau- 
lich machen, wie dies anspruchslose Buch. Dem Aegyptologen wird die 
so erschöpfende wie übersichtliche Zusammenstellung des in ihm enthalte- 
nen Materiales vielleicht schon an sich zu folgereichen Beobachtungen 
Anlass geben; er wird es vielleicht auch anerkennen, dass der Verfasser, 
indem er jene oft verworren scheinenden Dinge von seinem praktischen 
Standpunkte aus ordnet und löst, der ägyptischen Alterthumskunde auch 
unmittelbar manch einen wichtigen Dienst geleistet hat. Der darstel- 
lende Künstler wird durch das Studium schon dieses ersten Bandes die 
Erscheinungen der uns bekannten ältesten Cultur vom Einfachsten bis zum 
Reichsten vor sich ausgebreitet sehen und dadurch für die Auffassung aller 
weiteren Oulturentwickelungen die geeignetste Grundlage gewonnen haben. 
Es wird sich ihm dabei eine Fülle so eigenthümlicher Lebensgestaltungen 
ergeben, dass diese schon an sich, wie fern sie uns liegen mögen, zur 
mannigfaltigen bildlichen Behandlung reizen dürften. Wird sodann dem 
ersten Bande zunächst der zweite. mit der Darstellung des Kostüms der 
alten Völker von Asien, gefolgt sein, so wird sich u. A. schon eine völlig 
neue Weise der Behandlung altbibliseher Stoffe ergeben,  eine solche, 
die uns, ihren Mitteln nach, ungleich tiefer anmuthen wird, als die 
bisherige, in dieser Beziehung doch nur durchaus conventionelle Darstel- 
lungsweise. 
Es ist so eben gesagt, dass bei jedem einzelnen Gegenstande die Werke 
(und die Stellen derselben) genau angegeben sind, welche seine Abbildung 
enthalten. Dem Bedürfniss der Anschauung sind somit durchweg die 
sichersten Wege bereitet. Nach dem Vorwort ist ausserdem aber noch die 
Herausgabe eines besondern kostümgeschichtlichen Bilderatlasses, der unter 
der Redaction des Verfassers und mit steter Hinweisung auf den Text sei- 
nes Werkes erscheinen soll, in Aussicht genommen. Es bedarf der Anfüh- 
rung der Gründe nicht, dass ein solcher den Nutzen und die Wirkung des 
Buches um das Doppelte erhöhen wird. 
Das Werk kommt so sehr dem entschiedenen Bedürfnisse der ganzen 
Kunstwelt entgegen, dass dem Verfasser die Anerkennung und die Auf- 
munteruug zur Fortsetzung seiner, allerdings zwar sehr schwierigen und 
gewiss sehr erschöpfenden Arbeit nicht fehlen kann. Bei den Vorarbeiten, 
die er bereits gemacht hat, dürfen wir dem Erscheinen der nächsten Bände 
in hoffentlich nicht zu ferner lü-ist entgegenscheti.
	        
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