Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Notice 
des 
EDIQUX 
exposäs 
dans les 
Galerie-s 
du 
Louvre. 
Museäe du 
707 
Grund der bildlichen Darstellung mit farbigem Email versehen, während 
die Figuren silhouettenartig ausgespart, vergoldet und ihre Einzeltheile in 
gravil-tnr Zeichnung angegeben sind; theils ist umgekehrt der Grund das 
Stehengebliebene (vergoldete) Kupfer und die figürliche Darstellung farbig; 
theils ist Alles mit Farbe bedeckt, und die Metallränder, welche die ein- 
Zelnen Tönen scheiden, laufen dann, die Couture der Zeichnung bildend, 
als feine vergoldete Linien dazwischen hin; Der französische Kunstaus- 
Elruck für diese ältere Gattung ist der der Emaux en taille dkipargne, der 
Emaillen mit ausgesparter Zeichnung.  
Der Verfasser bezeichnet die Anfertigung dieser Arbeiten als ein fast 
unbedingtes Monopol von Limoges. „Wir schreiben (S0 Sagt er, p. 32,) 
dieser Stadt ohne Unterschied alle diejenigen Emaillen auf Kupfer zu, 
Welche nicht von andern Ländern in Anspruch genommen werden, welche 
von ihnen nicht mit den sicheren und unwiderleglichen Gründen, die auf 
der modernen Kritik beruhen, in Anspruch genommen werden." Dieser 
Zuversichtlichen Behauptung fehlt es im Verlauf des Werkes wiederum ein 
wenig an der erforderlichen Unterlage; auch ist sie, trotz des zuversicht- 
lichen Klanges, ein wenig zu dehnbar, nach verschiedenen Seiten hin. 
Wir Andern, in deren Heimat dergleichen Arbeiten, wie schon angedeutet, 
Eben auch nicht zu den Seltenheiten gehören, könnten ziemlich mit dem- 
selben Rechte dem Verfasser nur diejenigen Stücke als Limousiner Fabrikat 
abtreten, bei denen er den Limousiner Ursprung mit denselben guten Grün- 
den nachgewiesen hätte; welches Letztere seine Schwierigkeiten haben 
dürfte. Das deutsche Rheinland, namentlich die Diöcese von Köln, ist 
sehr reich an alten Emailwerken der in Rede stehenden Art; ich kenne 
ziemlich die ganze Masse dieses Denkmälervorrathes, die sich in der 
preussischen Rheinprovinz nordwärts bis Kaiserswerth befindet, aus eigner 
Anschauung und muss es freilich gestehen, dass ich einstweilen für kei- 
nes einen bestimmten Nachweis in Betreff seines Ursprunges beizubringen 
vermag: sollten sie aber darum unbedingt nichts Andres sein, als Han- 
delsartikel, welche von Limoges ausgeführt worden? Einen Vergleich 
zwischen ihnen und unzweifelhaften Limousiner Arbeiten anzustellen, bin 
ich ebenfalls ausser Stande. Aber ein besserer Gewährsmann, Jules 
Lab arte, in seiner gelehrten Descrzptiotz des objets d'art qui composent 
la collection Debruge-Dztmenil,  einem Werke, dessen Lob nach I-Irn. 
de Labordc's eignen Worten überflüssig ist, da dies durchaus allgemein 
anerkannt werde, sagt (p. 153) von jenen rheinländischen Emaillen: "Ob- 
gleich ihre Ausführung völlig identisch ist mit der der Limousiner Email- 
len, so haben sie doch ein Etwas in ihrer Erscheinung, das einem geübten 
Auge sie von diesen zu unterscheiden verstattetß Er erwähnt darauf eines 
in der preussischen Rheinprovinz angekauften Werkes der Art, welches 
sich seit einiger Zeit in der Kirche von St. Denis, auf dem Altar im Grunde 
der Absis, befindet. „Die darauf befindlichen Figuren (so sagt er) haben 
Nimben aus Email, ausgestattet mit feinen Verzierungen aus Metall, die 
nach dem Limousiner Verfahren ausgeführt sind: nichtsdestoweniger ist es 
beim Anblick des Monumentes leicht zu erkennen, dass dasselbe ganz und 
gar der deutschen Kunst angehört." Ich erlaube mir, auch noch darauf 
hinzudeuten, dass ich bereits in meiner Beschreibung der Sammlung der 
Berliner Kunstkamnicr (S. 15) einige alte Emaillen angeführt habe, deren 
künstlerische Behandlung geradehin an die in oberdeutschen Miniaturen 
übliche erinnert. Es dürfte das Urtheil minder vorweg nehmen heissen
	        
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