Notice
des
EDIQUX
exposäs
dans les
Galerie-s
du
Louvre.
Museäe du
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Grund der bildlichen Darstellung mit farbigem Email versehen, während
die Figuren silhouettenartig ausgespart, vergoldet und ihre Einzeltheile in
gravil-tnr Zeichnung angegeben sind; theils ist umgekehrt der Grund das
Stehengebliebene (vergoldete) Kupfer und die figürliche Darstellung farbig;
theils ist Alles mit Farbe bedeckt, und die Metallränder, welche die ein-
Zelnen Tönen scheiden, laufen dann, die Couture der Zeichnung bildend,
als feine vergoldete Linien dazwischen hin; Der französische Kunstaus-
Elruck für diese ältere Gattung ist der der Emaux en taille dkipargne, der
Emaillen mit ausgesparter Zeichnung.
Der Verfasser bezeichnet die Anfertigung dieser Arbeiten als ein fast
unbedingtes Monopol von Limoges. „Wir schreiben (S0 Sagt er, p. 32,)
dieser Stadt ohne Unterschied alle diejenigen Emaillen auf Kupfer zu,
Welche nicht von andern Ländern in Anspruch genommen werden, welche
von ihnen nicht mit den sicheren und unwiderleglichen Gründen, die auf
der modernen Kritik beruhen, in Anspruch genommen werden." Dieser
Zuversichtlichen Behauptung fehlt es im Verlauf des Werkes wiederum ein
wenig an der erforderlichen Unterlage; auch ist sie, trotz des zuversicht-
lichen Klanges, ein wenig zu dehnbar, nach verschiedenen Seiten hin.
Wir Andern, in deren Heimat dergleichen Arbeiten, wie schon angedeutet,
Eben auch nicht zu den Seltenheiten gehören, könnten ziemlich mit dem-
selben Rechte dem Verfasser nur diejenigen Stücke als Limousiner Fabrikat
abtreten, bei denen er den Limousiner Ursprung mit denselben guten Grün-
den nachgewiesen hätte; welches Letztere seine Schwierigkeiten haben
dürfte. Das deutsche Rheinland, namentlich die Diöcese von Köln, ist
sehr reich an alten Emailwerken der in Rede stehenden Art; ich kenne
ziemlich die ganze Masse dieses Denkmälervorrathes, die sich in der
preussischen Rheinprovinz nordwärts bis Kaiserswerth befindet, aus eigner
Anschauung und muss es freilich gestehen, dass ich einstweilen für kei-
nes einen bestimmten Nachweis in Betreff seines Ursprunges beizubringen
vermag: sollten sie aber darum unbedingt nichts Andres sein, als Han-
delsartikel, welche von Limoges ausgeführt worden? Einen Vergleich
zwischen ihnen und unzweifelhaften Limousiner Arbeiten anzustellen, bin
ich ebenfalls ausser Stande. Aber ein besserer Gewährsmann, Jules
Lab arte, in seiner gelehrten Descrzptiotz des objets d'art qui composent
la collection Debruge-Dztmenil, einem Werke, dessen Lob nach I-Irn.
de Labordc's eignen Worten überflüssig ist, da dies durchaus allgemein
anerkannt werde, sagt (p. 153) von jenen rheinländischen Emaillen: "Ob-
gleich ihre Ausführung völlig identisch ist mit der der Limousiner Email-
len, so haben sie doch ein Etwas in ihrer Erscheinung, das einem geübten
Auge sie von diesen zu unterscheiden verstattetß Er erwähnt darauf eines
in der preussischen Rheinprovinz angekauften Werkes der Art, welches
sich seit einiger Zeit in der Kirche von St. Denis, auf dem Altar im Grunde
der Absis, befindet. „Die darauf befindlichen Figuren (so sagt er) haben
Nimben aus Email, ausgestattet mit feinen Verzierungen aus Metall, die
nach dem Limousiner Verfahren ausgeführt sind: nichtsdestoweniger ist es
beim Anblick des Monumentes leicht zu erkennen, dass dasselbe ganz und
gar der deutschen Kunst angehört." Ich erlaube mir, auch noch darauf
hinzudeuten, dass ich bereits in meiner Beschreibung der Sammlung der
Berliner Kunstkamnicr (S. 15) einige alte Emaillen angeführt habe, deren
künstlerische Behandlung geradehin an die in oberdeutschen Miniaturen
übliche erinnert. Es dürfte das Urtheil minder vorweg nehmen heissen