Notice
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Galerias
Musäe
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Louvre.
anderweitig vermittelte Anwendung von Farbe auf metallischem Grunde,
sondern namentlich auch alle enkaustische Malerei auf andern Stoffen
ausser Betrachtung lässt. Diese Unterscheidung ist seiner Ansicht nach
für die Erlrenntniss des Ursprunges der Emailmalerci von erheblicher Wich-
tigkeit, indem bisher, wie er bemerkt, das Durcheinanderwerfen der ver-
schiedenen enkaustischen Malarten Zll nicht ganz wohlbegründeten An-
sichten geführt habe. Die herrschende Meinung ist, dass die Emailmalerei
bei den Aegyptern, den Griechen und Römern bekannt und geübt worden
sei. Der Verfasser widerspricht dem mit Ueberzeugung: .die farbigen Gla-
suren antiker Terracotten und ähnliche Arbeiten verstattcten es keines-
Weges, auf gleichzeitige Schmelzmalerei auf Metall zurückzuschliessen; die
scheinbaren Einailfarben auf antiken Metallgegenständen seien bisher noch
llicht entschieden als solche nachgewiesen oder bestimmt als das Gegen-
theil nachzuweisen; um jene leuchtenden Effekte hervorzubringen, welche
nachmals das Auszeichnende des farbigen Emails ausmachen, seien häufig
andre unbehüliliche Mittel angewandt, zu denen gewiss keine Veranlas-
sung vorgelegen hätte, wenn die Emailrnalerei irgendwie verbreitet gewesen
wäre; und wäre sie im Alterthum nur irgend bekannt gewesen, so würde
Ohne allen Zweifel die ausgedehnteste, durch zweifellose Denkmäler be-
stätigte Verbreitung die Folge davon gewesen sein, da diese Technik dem
antiken Kunstluxus, zumal der römischen Zeit, so fördernd entgegenge-
komnnen wäre. Der Verfasser geht hiebei auf verschiedene antike Denk-
mäler mit näherer Darlegung ihrer Beschalfenheit ein. Von entscheidender
Bedeutung aber ist ihm die Stelle in Philostraüs "Gemälden" (I, 28), in
welcher der griechische Rhetor (zu Anfange des dritten Jahrhunderts vor
Chr.) bei Erwähnung des buntgeschmückten Geschirres, welches die Pferde
eines Reiterbildes tragen, sagt: „Es wird berichtet, dass die dem Ocean
benachbarten Barbaren diese Farben dem glühenden Erze auflegen. dass
diese fest bleiben und wie Stein erhärten und dass das Gemälde eine ste-
tige Dauer hat." Der Verfasser bezieht dies, wie Andre, auf die Gallier
(für deren Namen wir vielleicht, um die unbestimmte Aeusserung Philo-
strat's nicht zu eng einzuschliessen, den allgemeineren Namen der Celter,
setzen dürfen). Er weist sodann eine erhebliche Anzahl emaillirter me-
tallener Schinuckgegenstäinde nach, die aus gallischen, gallo-belgischen
und englischen Gräbern herrühren, während in Italien Nichts der Art, in
den germanischen Ländern nur ganz irereinzelt ein oder ein andres Beispiel
gefunden S81. Er schliesst hienach mit der Annahme, dass die Erfindung
und erste Anwendung des Emails in der That demjenigen Lande angehöre,
in welchem nachmals die weitere künstlerische Verwendung desselben zur
eigentlichen Blüthe gelangte.
Es möchte indess doch in Frage stehen, 0b die Archäolo en den Un_
tersuchungen und Schlussfolgerungen des Verfassers überall äizupflichten
und gleich ihm die Ehre jener Erfindung seinem Vaterlande zuzuschreiben
geneigt sein werden. Es trägt sich, 0b der Verfasser in der That den
antiken Denkmälervorrath genügend kennt, ob er alles dahin Gehörige in
der erforderlichen Weise zu untersuchen im Stande war. Dussieux, in
seinen Recherches sur l'histoire de la peinture sm- ämail, p. 31 HI, be-
zeichnet ein, in einem römischen Grabe der Grafschaft Essex in England
gefundenes zierlich emaillirtes Bronzegefäss als Hauptbcispiel der von den
Römern geübten Weise dieser Technik; Hr. de Labor-de spricht von dem-
Krxgler, Kleine Srhliflen ll. 45