Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Berichte 
und 
Kritikern 
und seiner Ausläufer und Uebergänge in das gothische Bausystem, möchte 
auch gegenwärtig seine chronologische Feststellung noch nicht so durchaus 
gesichert sein, um jedem Angriff bei neuansbrechender Fehde widerstehen 
zu können 1). 
Sehr schätzbar sind die dem Texte eingereihten erläuternden Bemer- 
kungen über die, an einzelnen Baulichkeiten vorkommenden symboli- 
schen Zeichen und Darstellungen, welche, nach Angabe des Vorworts, von 
Herrn Dr. Zestermann herrühren. Für die Frühzeit des romanischer: 
Styles, in welcher das erst aufkeimende Vermögen bildnerischer Gestaltung 
dem lebendigen Gedanken noch nicht genügen konnte,  für das eilfte 
Jahrhundert namentlich, sind sie von grossem Werth. Herr Zestermann ist 
diesen stammelnden Versuchen, dem Gedanken eine körperliche, münll- 
mentale Form zu geben, mit sinnigem Verständniss nachgegangen und legt 
uns ihren Inhalt in einer Weise dar, die unser Interesse sehr lebhaft in 
Anspruch nimmt. Ungemein anziehend wirkt nach solcher Erläuterung 
namentlich die Relief-Umfassung des Denkmales der Aebtissin Hedwig in 
Gernrode, wenn es auch immer gerathen bleiben möchte, dieser Arbeit, 
deren Form trotz ihres Inhalts doch nur völlig barbarisch ist, nicht das 
Epitheton "schön" zu geben. In der späteren, höher künstlerischen Aus- 
bildung der mittelalterlichen Kunst, schon in der Spätzeit des Romanischen 
verschwindet diese Symbolik mehr und mehr und ein selbständig künstle- 
risches Ornament oder bildnerisch lebendige Gestalten treten an ihre Stelle. 
Der Verfasser erkennt dies (was sonst der Symboliker Sache nicht ist.) 
Völlig an und weist für diese spätere Zeit die Gedankcnverbindungen, die 
in den bildnerischen Darstellungen obwalten, nach. Hiebei kommt er u. A. 
auf jenes schöne romanische Altarwerk zu sprechen, welches die Kirche 
von Wechselbnrg schmückt. Er stellt die Vermuthung auf, dass dies 
merkwürdige Werk ursprünglich (den nengriechischen Iconostasien ähnlich) 
vor dem Altar gestanden habe und dass es vielleicht ein Lectorium 
(Lettner) am Eingange des Chorraumes gewesen sei,  eine Ansicht, die 
in der That viel für sich zu haben scheint. Die grosse Schönheit und 
die ungewöhnliche Stellung dieses Altarwerkes, das für die 
Vaterländische Kunstgeschichte von so scltner Bedeutung ist, 
machen es meines Erachtens sehr wünschenswerth, dass über 
seine ursprüngliche Aufstellung die genauste Untersuchung 
an Ort und Stelle vorgenommen und das Ergebniss derselben 
veröffentlicht werde.  Es wäre übrigens vielleicht nicht unv0rtheil- 
i) Die Gebäude des sogenannten Uebergangsätylfs, wir tdi; Kiöceiitgasvsüeli. M212]: 
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er! bei einem Manne der Wissenschaft, bezeichnen soll. Es klingt ungefähr, 
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Xoljganggirodlh immer auf den Beweis' etwa dass div Pyramide" AegfPtßns d" 
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