D enkmale
der Baukunst
des Mittelalters
in
Sachsen
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Werkes enthalten sind; sowie ausserdem ein, 14 Seiten umfassendes Haupt-
Tßgister für das gesammte Werk beigegeben ist.
Der schon erwähnte Anhang des Werkes führt den Titel:
Systematische Darstellung der Entwickelung der Baukunst
1" den obersächsischen Ländern, vom zehnten bis funfzehnten
gälthrhundert. Beerbeitet und herausgegeben von L_. Iiuttrich. Dr. etc.,
er besonderer Mrtwlrknng von G. W. Geyser d. 3., 1n Vereinigung mit,
Dr. C. A. Zestermann, etc.
Er besteht aus 13 Tafeln bildlicher Darstellung und 80 Seiten Text
(mit 4 eingedruckten Vignetten). von demselben Folioformat wie das Haupt-
werk. Der Anhang hat zunächst den Zweck, Dasjenige. was i" d?" Vier
Bänden des Hauptwerkes monographisch zerstreut anseinanderliegt, in ge-
ürängter Uebersicht zusammenzufassen, das historisch Gleichartige zusam-
menznordnen und durch näheren Nachweis der Eigenthümlichkeiten, der
Uebergänge und der Entwickelungen desselben, für die baulichen Gesammt-
Anlagen wie für deren Einzcltheile, ein umfassendes Bild der mittelalter-
lichen Baugeschichte in den betreffenden Ländern zu gewähren. Dies wird
einerseits durch die Bildtafeln erreicht, welche in sinnreicher Zusammen-
stellung und sparsamer Ranmbenutzung eine Anzahl von 654 Abbildungen
Vorführen. Bei den letzteren, und insbesondere bei der mathematischen
Zeichnung in Grund- und Aufrissen, ist thuulichst derselbe Maassstab an-
genommen, wodurch das vergleichende Urtheil noch einen weiteren schätz-
haren Anhaltspunkt gewinnt. So stellt sich uns zunächst in der Aufein-
anderfolge der Grundrisse und der Anfrisse der beim Innenbau befolgten
Systeme schon ein sehr klares Bild der geschichtlichen Entwickelung dar;
weiter fortgeführt wird dasselbe durch die Zusammenstellung kleiner
Aussenansichten der Gebäude, ihrer wichtigsten Details an Säulen und
Pfeilern, ihrer Fenster, 'l'htiren und Portale, ihrer Gesimse, Friese und
eigentlich architektonischen Dekorationen, ihrer Bogenfüllungen und sym-
bolischen Ornamentik, ihrer der freien Phantasie angehörigen Verzierungen.
Zusammenstellungen so durchgeführter Art und so belehrenden Inhalts
sind meines Wissens sonst nicht vorhanden. Andrerseits ist es der erläu-
ternde Text, der mit genauster Sorgfalt, überall auf die Eigenthümlich-
keiten des einzelnen Gebäudes und dessen verwandtschaftlichen Zusammen-
hang mit anderen eingehend, das ganze Bild des Entwickelnngsganges
klar macht.
Der Text zerfällt, je nach den Hauptstadien, welche dieser Entwicke-
lungsgang im Laufe der Jahrhunderte durchgemacht hat, in verschiedene
Abschnitte. Den einzelnen Abschnitten sind die dahin gehörigen Gebäude
und Gebäudetheile eingereiht. Hiebei sind wir genöthigt, an die noch
schwebenden Kriegszustände der Chronologie der mittelalterlichen Baukunst
Zu erinnern, die, wenn sie neuerlich auch schon in engere Grenzen einge-
schränkt sind, dennoch gelegentlich in nicht minder verzehrenden Flammen
aufschlagen. Der Verfasser äussert sich über dieselben und über sein
etwaiges Verhältniss zu diesen Streitfragen nicht geradehiu; doch erschei-
nen hier manche seiner, in früheren Lieferungen des Hauptwerkes ent-
haltenen Ansichten. über Punkte, welche seitdem der Gegenstand weiterer
Verhandlung gewesen, auf eine oder die andre Weise moditicirt. In man-
chen kritischen Punkten, rücksichtlich der Anfange des romanischen Stylcs