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Kritikßn.
und
Berichte
äusseren Gründen beruhte, das aber durchaus nicht mit einer ähnlich
künstlerischen Durchbildung Hand in Hand ging. Iu der That gehört der
Hauptbau oder die ursprüngliche Anlage fast sänimtlicher Kirchen jener
Epoche des Uebergangsstyles an, und hat bei der Mehrzahl von ihnen in
spätmittelalterlicher Zeit eine im künstlerischen Interesse nicht gar erbau-
liche Umwandelung stattgefunden. In materieller Beziehung unterschei-
den sich die Hauptbauperioden des Mittelalters dadurch, dass zur Zeit des
romanischen und des Uebergangs-Styles an den bremischen Gebäuden
durchgehend Sandstein, zur Zeit des gothischen Styles durchgehend ge-
brannter Stein angewandt erscheint.
Am meisten Eigenthümliches, in den eben angedeuteten wie in andern
Beziehungen, hat der Dom. Zunächst darin, dass er, was bei keinem
andern der bremischen Gebäude der Fall ist, bedeutende Stücke einer
älteren, noch streng romanischen Anlage, einer massigen Pfeilerbasilika
, mit hohem Chor, unter dem letzteren eine ausgedehnte Krypta,
r I f bewahrt. Ohne Zweifel gehören die hievon erhaltenen Theile
g ß? JGDBIII Neubau des Domes an, welcher 1m Jahre 1043 begonnen
F, Jx- wurde und dessen festes Quaderwerk die Bewunderung der
f! f? f Zeitgenossen ausmachte l). Zu diesen Theilen sind zunächst die
. Arkaden des Mittelschiffes zu zählen, deren Pfeiler in ihrer
("f ursprünglichen Anlage, wie dies deutlich erkennbar ist, eine
K4 einfach viereckige Form hatten, mit allereinfachsten schweren
Kimpfergesims Kämpfer- und Fussgesimsen, welche nur aus einer grossen
d" "am" Platte und einer kleineren Schmiege bestehen. Sodann die un-
tere Anlage der Pfeiler in der Durehschneidung des Kreuzes,
' von denen die gen Westen belegenen nach der Schitfseite
f, zu mit einem vertretenden Pilaster, die gen Osten belege-
äfy, nen mit einer Halbsäule versehen sind. Die Basis dieser
e?" Halbsäulen hat eine schwere attische Form, durchaus nach
fz streng romanischer Art. Die Krypta ist durch eine rciche
y " Säulenstellung ausgezeichnet, die Säulen mit Würfelkapitä-
(44? len. Die Deckglieder über den Kapitälen der ersten Säu-
lenpaare bestehen aus der Platte und
7]] a schrägen Schmiege, diese mit starkem
f) versetztem Stabwerk geschmückt. Die
92'119 Deckglieder der übrigen Kapitäle haben
W593? {ß Ö eine bewegtere Proiiliertmg. Leider ist
(ja, 5, w, 91658. Krypta, ein soehrwürdiges und
' süß!!! f m seiner Art eigenthümliches Baudenk-
ä l ' Ä mal sie ausmacht, zum gemeinen Frohn-
x, tfalw dienst herabgewürdigt. Sie dient als
7.9! f; Ä Weinkeller; die Säulen sind mit Bret-
g, , , tern verschlagen, und das Ganze ist
Y Ä wenig zugänglich und noch weniger
nsis der allen Deckglieder der Sauleu- übersichtlich-
"Plbßäule" lllriliil in derKrvrtl- Mit dieser alten Anlage ist ein
umfassender Umbau vorgenommen, der
i) Vergl. hierüber, wie über die weiter unten angeführten Daten, besonders
Fiqrillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland, II_, S. 107 IT.