eiugegfabener Umrissdarstellung.
mit
Grabplatten
Mutallene
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des sogenannten Messingschnittes, die bisher der kunstgeschichtlichen Ueber-
sicht nicht eingereiht waren, beigebracht. Noch mehr Dank wurde er sich
dabei erworben haben, wenn er sich, statt jener halt-losen und unfrucht-
baren Behauptungen über Mcssingschnitt und Kupfer-Stich, auch- über Das-
jcnige, was dieser; Platten ihre höhere künstlerische Bedeutung geben
dürfte, über ihre stylistische Beschaffenheit geäussert oder (da dergleichen
nicht einem Jeden gegeben ist) einen dortigen Kunstkenner zu einer der-
artigen Mittheilung veranlasst hätte. Ausserdem nennt er noch die zu
Iiingsted in Dänemark befindliche Grabplatte des Königs Erich Menved
vom Jahre 1319 und meint, dass hiemit, nächst den schon bekannten Plat-
ten des sogenannten Messingschnittes, die im Norden befindliche Zahl der-
selben erschöpft sei. Ich freue mich, dass ich diesen Notizen doch wieder
noch ein Paar neue hinzufügen kann, welche ich den gefalligen Mitthei-
lnngen des schwedischen Malers Herrn Man delgren, zunächst auf Grund
der von ihm ausgeführten genauen Untersuchungen der Kunstdenkmäler
seiner Heimat, verdanke 1).
(In Schweden befindet sich eine metallne Grabplatte in der Kirche
zu Aker in Upland. Sie schmückt das Grab der Frau Bamberg von Wiik,
aus der früheren Zeit des vierzehnten Jahrhunderts. Die Kirche ist eine
gewöhnliche kleine Pfarrkirche im Spitzbogenstyl, das Schiff grösser als
der Chor. Im Chor, zwischen der Thür der Sakristei und der östlichen
Mauer, ist eine spitzbogige Nische, welche das Grabdenkmal einschliesst;
dies gewissermaassen als eine einfache Tumba, deren Vorderseite durch
eine einfache Steinplatte von 11], Ellen Höhe mit einer Inschrift gebildet
wird und die durch die Metallplatte mit der eingegrabenen Darstellung
bedeckt ist. Die letztere enthält die Gestalt der Bestatteten in weiter Ge-
wandung langem ungcgürtetem Unterkleid, Kopftuch und Mantel,
mit vor der Brust zusammengelegten Händen, unter einer schwerfällig go-
thischen Architektur stehend; oben, zu den Seiten der letzteren, zwei klei-
nere Engel mit Rauchfässern; der Grund überall ein einfaches Teppich-
muster; zu den Seiten der Hauptfigur zwei Familienwappen. Umher ein
breiter Inschriftstreif mit vier Rosetten in den Ecken, welche die Symbole
der Evangelisten enthalten. Die Inschrift der Tafel (und somit ohne
Zweifel das ganze Werk) ist noch bei Lebzeiten der Bestatteten ausgeführt;
sie lautet in eigenthümlicher Fassung: Anno Do. MOCCXXVII. sum
Ramborg de Wilc hie, cui pater Israhel. Alme Christe consiste müht), tu
requies, via palme. Mir liegt eine Zeichnung der Platte von der Hand des
Herrn lllandelgren vor 2), die das Gepräge einer durchaus zuverlässigen
Wiedergabe der Eigenthümlichkeiten des Originals hat. Hienach lässt die
ganze Linienführung der Gestalten den völlig ausgebildeten weich germa-
nischen Styl erkennen. Die Lust an der Fülle weichen Gefältes führt bei
der Hauptfigur zu einer gleichmässigen Aufnahme des Mantels unter beide
Ellenbogen, was freilich nicht von sehr schöner Wirkung ist. Die Linien
haben etwas Grosses, aber zugleich schwer Conventionelles; die beiden
Engelgestalten befriedigen in dieser Schwere am Wenigsten. Jedenfalls ist
hierin, wie in der dargestellten Architektur, eine sehr wesentliche Ver-
Vergi. die Nachricht über
im deutschen Kunstblatt v. v. J.,
Abbildung dersalben.
Hrn. Mandelgren
m. 29, s. 231.
und
desvsen Unternehmungen
2) Vergl. die anliegende