Mittelalters
der Baukunst des
Denkmale
Sachsen.
6'251
dem sich, wie ich meine, die verschiedenen Standpunkte für die künst-
lerische Auffassungsweise, der des Praktikers und derAdes Theoretikers, ver.
einen, also, dass jedenfalls das Gefühl freudiger Gemeinsamkeit des W01-
lens und des Schaffens zurückbleibt.
Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen. Abth. II,
die König]. Pfeils; Provinz Sachsen enthaltend, Lief. 35-38.
(Bd. II. Lief. 21-24.) Auch unter dem besondern Titel: Mittel-
alterliche Bauwerke zu Mühlhausen, Nordhauselh Heiligen"
stadt und einigen andern Orten Thüringens und des Eichs-
feldes. Bearbeitet und herausgegeben von Dr. L. Puttrieh, unter
besondrer Mitwirkung von G. W. Geyser d. J. Leipzig 1850. 32 Seiten
Text und 20 Blatt Abbildungen in Folio.
Kunstblatt
1850,
Die vorstehend genannten vier Lieferungen des bekannten Puttrichü
Sehen Werkes bringen den Schluss der zweiten Abtheilung desselben. Sie
bilden wieder, wie dies schon früher durchgehend bei den einzelnen Serien
der Fall war, ein, im Einschluss lokaler Bedingungen zusammenhängendes
Selbständiges Ganzes und enthalten einen grossen Reichthum von Mitthei-
langen, die, je nach ihrer Eigenthümlichkeit, in mehr umfassender bild-
licher Wiedergabe oder nach hervorstechenden charakteristischen Einzel-
heiten behandelt oder auch, ohne besondre bildliche Darstellung, nur im
Text besprochen werden. Wir lassen eine flüchtige Uebersicht der beson-
ders bezeichnenden Mittheilnngen folgen. Vorwiegend erscheinen diesmal
die Monumente des gothischen Baustyles in seiner Lösung aus dem roma-
nischen und in seiner ersten schönen Durchbildung, besonders anzie-
hend zunächst die der alten blühenden Reichsstadt Mühlhausen. Nach-
dem uns auf der Titelvignette die anmuthige Popperoder Quelle mit ihrer
malerischen Umgebung begrüsst hat, wird uns auf einer Reihe von Blättern,
in Grundrissen, Aufrissen, zahlreichen Details und einigen schönen male-
rischen Ansichten des Inneren und Aeusseren die grossartige fünfschifiige
Marienkirche, in dem würdevollen Ernst ihrer Formen, mit ihrem eigen-
thümlichen Giebelschmuck, ihrem reichen Südportal und der feierlich wei-
ten Erhabenheit ihres Inneren vorgeführt. Dann die dortige St. Blasien-
kirche, die in ähnlichem Style, nur einfacher ausgeführt ist, während ihre
Thürme, in reichen Formen des Uebergangsstyles, eine besondre Aufmerk-
samkeit erfordern. Einzelnes von andern Kirchen zu Mühlhausen, wie der
Jacobi- und der Georgen-Kirche, folgt. Von den Kirchen zu Nord-
hausen wird besonders die Domkirche, und an dieser die alterthümliche
Ostggite in den letzten, schon dem Gothischen sehr zugcneigten Formen des
Uebergangsstylßs, Zugleich mit der merkwürdigen (ursprünglichen) Form
des geradlinigen Chorabschlusses, hervorgehoben. Mittheilungen über
die dortige Marienkirche schliessen sich an. Von' der alten Kirche zu
Kuglgr, Kleine Scllriflen Il 40