Geschichte
Zur
Deutschland.
der Kunst in
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der Herausgeber sich, seinemPlane getreu, auf eine Auswahl des vorzugsweise
Charakteristischen zu beschränken für nöthig fand. Der grössere Theil der
Darstellungen ist dem Dome von Erfurt und seinen Nebengebäuden, dem
imposanten Mittelpunkte der Stadt, gewidmet. Die seltsame Grundriss-
composition des Domes, durch das verschiedenartige Bedürfniss verschie-
dencr Bauzeiten und durch die besondere Lokalität motivirt, die malerische
Anlage über mächtig gewölbten Substructionen, welche den Chor stützen,
die schöne Entwickelung gothischer Formen, besonders am Chor und dem
eigenthümlich vertretenden Seitenportale, neben Theilen, die ein älteres
Gepräge tragen, der pittoreske Kreuzgang in seinen eleganten, theils früh-,
lheils spätgothischen Formen, Alles dies wird in mannigfachen charak-
teristischen Abbildungen vorgeführt. Von den übrigen Monumenten dagegen
Werden nur einzelne Theile gegeben, wie eine innere Ansicht des einfach
gßihischen, doch in trefflichen Verhältnissen emporgeführten Chores der
(eillgestürzten) Barfüsserkirche und Details eben dieser, der Petri-, der
Pfßdiger- und Augustinerkirche; aus der Severikirche das prachtvolle spät-
gßthische Tabernakel über dem Taufstein; die bekannte, vor der Stadt
Stehende gothische Betsäule, und ausserdem ein eigenthümlich interessantes,
neben der Krämerbrücke belegenes gothisches Wohngebäude. Es genügt,
dieser flüchtigen Aufzählung die Bemerkung hinzuzufügen, dass der Ge-
Sammtinhalt der vorliegenden Lieferungen, sowohl in den Abbildungen als
in dem historischen und kritisch erläuternden Texte (der von der Hand
des Herausgebers herrührt) mit derselben Eingebung und Sorgfalt gearbeitet
ist. wie die früheren Mittheilungen desselben Werkes. Zum grösseren Theil
haben die Abbildungen zugleich einen vollkommen selbständigen künst-
lerischen Werth, wozu namentlich auch die von E. Gerhardt mit glück-
lichster malerischer Wirkung radirte Titelvignette gehört, die einen der
älteren Theile des Kreuzganges beim Dom darstellt.
Denkmale romanischer Baukunst
E. Geier und R. Görz. Lief. III.
am Rhein. Herausg.
1846. (6 B1. in F01.)
VOII
Ueber Lief. 1 und 2 dieses Werkes s. N0. 15 des diesjährigen Kunst-
blattes. Was dort über das vortreffliche Unternehmen im Allgemeinen
gesagt ist, ündet seine Anwendung auch auf die dritte Lieferung, die zum
grösseren Theile aus unmittelbaren Fortsetzungen der in den beiden ersten
enthaltenen Mittheilungen besteht. Namentlich ist es jenes Musterbeispiel
Tßmaniseher Bauweise, die Abteikirche zu Laach, deren Composition und
Fürmenbildung hier in anderweitigen Gesammtrissen und Detaildarstellungen
Weiter entwickelt wird. Ausserdem sind in der vorliegenden Lieferung
von dem Spevrer Dome weitere Grundrisse (der ausgedehnten Krypta und
von oberen Theilen des Gebäudes), sowie ein Grundriss der Abtei zu
Schwarzach, einer romanischen Säulenbasilika, enthalten.
3) Denkmale altdeutscher Baukunst, Stein- und Holzsculptur
aus Schwaben. Herausg. von C. Ferd. Thrän. Stadtbaumeistpr in
Ulm. Heft IIl. (5 lith. Abblldungen und l B1. Text in F01.)
Ueber Heft 1 und 2 016888 Werkes s. ebenfalls N0. 15 des diesjährigen
Kunstblatts. Auch hier ist auf das dort Gesagte unmittelbar Bezug zu
nehmen. Der Inhalt des dritten Heftes besteht nur aus Fortsetzungen des