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und
Berichte
Kritiken.
besonderes, noch umfassenderes Werk über die Kirche von Laach ist von
Herrn Chr. W. Schmidt in Trier schon seit längerer Zeit vorbereitet
worden und dürfte demnächst ebenfalls erscheinen. Zwei Blätter geben
uns eine Anschauung der Reste der Abteikirche zu Limburg an der
Hardt, die, in der ersten Hälfte des llten Jahrhunderts gebaut und 1042
eingeweiht, noch als sehr einfache Säulen-Basilika mit tlacher Decke, doch
zugleich mit eigenthümlicher und interessanter Chor-Anordnung erscheint.
Das letzte Kupferblatt der zweiten Lieferung enthält den Grundriss des
Domes zu Speyer, als Anfang der Mittheilungen über ein Gebäude, das,
wie arge Schicksale über dasselbe auch hingegangen sind, doch wieder als
eines der allerwichtigsten Denkmäler des romanischen Baustyles bezeichnet
werden muss. Da über diesen Dom seither noch gar keine genügenden
bildlichen Mittheilungen vorliegen, so haben wir schon in der nächsten
Fortsetzung des eben besprochenen Werkes wiederum die interessantesten
Aufschlüsse zu erwarten.
2) Denkmale altdentscher Baukunst, Stein- und Holzsculptur
aus Schwaben. Herausgegeben von G. G. Ferd. Thrän, Stadtbaumeister
in Ulm. In Commission der Wohler'schen Buchhandlung. Heft I und II.
(Jedes Heft mit 5 lith. Blättern und erläuternden? Text in F01.)
Das Unternehmen, welches unter dem vorstehenden Titel ins Leben
getreten ist, hat den Zweck, nicht sowohl jene grossen kirchlichen Monu-
mentalbauten, bei denen die architektonische Gesammtanlage und die daran
zur Erscheinung kommenden allgemeinen ästhetischen und konstruktiven
Principien als das zunächst Wichtige erscheinen, als vielmehr die kleineren
Baudenkmäler und an ihnen (wie es scheint) vornehmlich die Behandlung
des architektonischen Details, sodann jene mannigfaltigen, der mehr deko-
rirenden Kunst angehörigen Werke, welche als Accessorien der Kirchen
und Klöster und zum Schmucke des städtischen und bürgerlichen Verkehrs
im Mittelalter gearbeitet wurden, zur Darstellung zu bringen. In örtlicher
Beziehung werden diese Darstellungen auf die in den schwäbischen Landen
vorhandenen Denkmäler beschränkt sein, wo indess der grosse Reichthum
an Werken der bezeichneten Art und die Blüthe mittelalterlicher Kunst-
thätigkeit wir erinnern vornehmlich an" die mannigfach bedeutenden
Leistungen der Künstlerfamilie der Syrlin eine doppelt erfreuliche Aus-
beute gewähren. Der Herausgeber hat seine Unternehmen von einem Stand-
punkte aus eingeleitet, der die würdigste Erfüllung seiner Aufgabe, die
vielseitigste Belehrung für den in Aussicht genommenen Zweck verspricht
und in den vorliegenden Blättern bereits gewährt. Seine Darstellungen
beruhen auf einem ebenso vollkommenen, frei künstlerischen Verständniss
der betreffenden Gegenstände, wie auf einer scharfen wissenschaftlichen
lirgründnng der Gesetze, aus denen die Formation derselben hervorgegangen
1st. Die Zeichnungen bestehen in vollkommen ausgeführten Ansichten
der einzelnen Gegenstände, die uns dieselben in ihrer ganzen] Erscheinung
und Wirkung vorführen, und zugleich in den verschiedensten Grundrissen
und Durchschnitten, bei welchen die Maasse überall aufs Genaueste ange-
geben Slnd- Der erklärende Text gibt hiezu die erforderlichen historischen
und ästhetischen Notizen und ausserdem eine höchst sorgliche, selbst ge-
lehrte Berechnung der vorkommenden Maassverhältnisse und der Grund-
bezüge derselben.