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Kritiken.
Berichte und
erhebliche Anzahl anderer, von namhaftem Interesse, nachgewiesen und
werden unter ihnen mehrere ungemein schöne Ausführungen antiker Kunst
zur Darstellung gebracht.
Die Vorzüge des vorliegenden Werkes werden durch die bildlichen
Darstellungen, welche dasselbe begleiten, wesentlich gehoben. Eine grosse
Menge in den Text gedruckter, vortrefflich gearbeiteter Holzschnitte giebt
die unmittelbare Anschauung verschiedenartigst interessanter Siegel und
ihrer heraldischen. architektonischen, figürlichen Darstellungen. Vierzehn
Siegel, die sich zumeist durch besondere künstlerische Schönheit auszeich-
nen, sind in sehr sorgfältigen Kupferstichen beigefügt, denen sich ein
Kupferblatt mit der Darstellung von 12 Gemmensiegeln der eben bezeich-
neten Art anschliesst.
Gewiss wird ein so klassisch angelegtes Werk, wie es die Melly'schen
Beiträge in diesem ersten Bande sind, nicht verfehlen, eine wesentliche
Einwirkung auf die Wissenschaft, auch auf die der Kunstgeschichte,._
auszuüben. Wir hoffen, dass der rüstige Verfasser bald ähnlich gehalt-
reiche Fortsetzungen folgen lasse.
Zur Geschichte der Kunst in Deutschland.
1847 ,
(Kunstblatt;
1) Denkmale romanischer Baukunst am Rhein. Herausgegeben
von F. Geier und R. Görz. Frankfurt a. M., Schmerbefsche Buchhand-
iungj 1846. Erste und zweite Lieferung. (Jede Lieferung mit 6 Kupfer-
tafeln und erläuterndem Text in F01.)
Ein Unternehmen, das nach der Aufgabe, die dasselbe sich gestellt
hat, nach der Auffassung und Behandlung, wie diese in den Mittheilungen
der ersten Lieferungen ersichtlich werden, der Geschichte der Vaterländi-
schen Architektur ein sehr werthvolles Material zuzuführen verspricht. Es
sind die- sehr reichen und mannigfaltig gebildeten romanischen Baudenk-
mäler des Rheinlandes, die uns hier vorgeführt werden sollen, sich an-
schliessend zunächst an jenes bekannte Werk von S. Boisseree (Denkmäler
der deutschen Baukunst am Unterrhein) und, um das hierin Gegebene nicht
sofort zu wiederholen, besonders den Denkmälern des Mittel- und Ober-
rheins gewidmet, wie dies in der Vorrede näher angedeutet wird. Die
Darstellungen beruhen überall auf genauer architektonischer Vermessung
und bestehen aus Grundrissen (die durchweg nach gleichem Maassstabe
gegeben werden sollen), aus Durchschnitten und Aufrissen verschiedenen
Maassstabes, welche stets von der Composition und Construktion der be-
treffenden Monumente ein klar verständliches Bild geben, sowie aus ge-
nauen Zeichnungen von charakteristischen Details, aus denen die künst-
lerische Formenbildung und der Grad der Ausbildung derselben zur Genüge
ersichtlich wird. Die Blätter enthalten durchaus nur Umrisszeichnungen
mit geringer Schattenandeutung und Schraffirung in den durchschnittenen
Theilen; der Sorgfalt der Zeichnung entspricht die Präoision des Stiches.