Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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und 
Berichte 
Kritiken 
Der Portraitmaler Sir Godfrey Kniller im Verhältniss zur 
Kunstbildung seiner Zeit dargestellt von Dr. W. A. Ackermann, 
Professor und Bibliothekar. Lübeck, 1845. (12 S. in 4.) 
(Kunstblatt 
1846, 
Eine kleine, zunächst für das lokale Interesse Lübecks, der Vaterstadt 
des genannten Künstlers, bestimmte Gelegenheitsschrift, die aber auch für 
die Kunstgeschichte im Allgemeinen nicht ohne Werth ist. Es ist der be- 
kannte Portraitmaler Kneller, der am Ende des 17ten und im Anfang des 
18ten Jahrhunderts in England so übergrossen Beifall fand, von dem die 
Schrift handelt. Der Verf. weist aus Dokumenten nach, dass der Familien- 
name des Künstlers "Kniller" war, obgleich er sich selbst später in seinem 
eignen Porträt. das er in Kupfer geschabt, mit dem Namen "Kneller" unter- 
zeichnet hat. Der Verf. gibt eine Darstellung seines Lebens- und Bildungs- 
ganges; interessant ist hiebei u. a. die Mittheilung über einige noch in 
Lübeck befindliche Bilder seiner früheren Zeit, in denen der Maler noch 
als ein sorgfältiger und gewissenhafter Nachfolger seiner holländischen 
Meister erscheint. während seine späteren Werke bekanntlich fast durch- 
weg das Gepräge einer oberflächlichen Bravour tragen. Ohne durch das 
patriotische Interesse zu irgend einem einseitigen Urtheil veranlasst zu 
werden, legt der Verf. doch zugleich das Anerkennungswerthe in den 
Leistungen Knillers dar und entwickelt, wie seine Verirrungen durch die 
Zeitumstände und persönlichen Verhältnisse auf sehr erhebliche Weise 
wenigstens begünstigt wurden. 
fer 
ti 
1846, m. 
(Kunstblatt 
Wir haben über zwei neue Kupferblätter nach Bildern von Carlo 
Dolce zu berichten. Dolce ist bekanntlich ein Meister, dessen zarte 
Färbung und weichgeschmolzene Modellirung dem Kupferstecher sehr be- 
deutende Schwierigkeiten in den Weg legen; betrachten wir also die 
Wahl solcher Blätter  auch wenn wir uns nicht eben den unbedingten 
Verehrern dieses Meisters zuzählen  als Zeugniss des Muthes und Selbst- 
vertrauens von Seiten unserer Kupferstecher. Das eine Blatt, 103], Zoll 
hoch und 8112 Zoll breit, ist von Friedrich Wagner in Nürnberg ge- 
stochen und stellt den S. Sebastian der Gallerie zu Pommersfelden dar, 
den Waagen (Kunstwerke und Künstler in Deutschland, I, s. 125) als ein 
in Feinheit und Klarheit sehr ausgezeichnetes Werk des C. Dolce bezeich- 
118i. ES ist die Halbtigur des jugendlichen Heiligen, nackt, Antlitz und 
rechte Hand aufwärts gewandt, ein Mantel um die Hüften geschlagen, der 
von dem linken Arm getragen wird, in der linken Hand Pfeile und Palm- 
zweig. Die Modellirung des Nackten ist sehr glücklich, die Taillen sind
	        
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