Zur Geschichte
der
Kunst in
Deutschland.
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lungen der philosophisch-philologischen Klasse der k. bayrischen Akademie
der Wissenschaften, Bd. I., enthaltenen Materialien, und nach mehrmaliger"
eigene;- Besiehtiguug des Denkmals habe ich mich hierin bemüht, den G6-
Sammtinhalt der Bildwerke der letzteren und die zwischen den Darstel-
lungen eines bürgerlichen Verkehrs und den mythologischen Darstellungen
obwaltenden Wechselbezüge, soweit überhaupt die Seulpturen nur erkennbar
sind, zu erklären.
Im Anfange des Textes gibt der Herausgeber noch eine Reihe von
Notizen über solche Baurcste der römischen Periode in Trier und der Um-
gegend, die theils minder bedeutend, theils noch nicht genügend aufge-
graben sind. Die Aufgrabung der letzteren, wie z. B. der amFusse des
Marcusberges befindlichen Reste, die der Herausgeber für eine F abrikanlage
und Wohnung des Fabrikbesitzers hält, dürfte in Zukunft noch zu sehr
interessanten Resultaten führen.
Das Werk des Hrn. Schmidt ist mit dieser Lieferung vollendet und
nimmt nunmehr, bei seinem reichhaltigen und mit scharfer Kritik behan-
delten Inhalte, einen der Ehrenplätze unter denjenigen Unternehmungen,
die der Kunst der vaterländischen Vorzeit gewidmet sind, ein. Es ist
jedoch zu hoffen, dass Hr. Schmidt seine in dieser Richtung so erfolgreich
angebahnte Thätigkeit nicht abschliessen werde. Wie er selbst im Vorwort
der Schlusslieferung sagt, sind andere Leistungen der Art von ihm bereits
mannichfach vorbereitet worden. Hiezu dürfte namentlich eine bildliche
Herausgabe der Klosterkirche zu Laach, bekanntlich eines der wichtigsten
und reinsten Beispiele des deutsch-romanischen Kirchenbaustyles, mit wel-
cher Hr. Schmidt schon längere Zeit beschäftigt ist. gehören. Das Interesse
des Publikums wird ohne Zweifel auch diesen ferneren Unternehmungen
nicht fehlen.
2) Denkmäler der Baukunst des Mittelalters in Sachsen. Be-
arbeitet und herausgegeben von Dr. L. Puttrich. Abth]. I, Band Il,
Lief. 1-3. Leipzig 1844 und 45.
Die vorstehend genannten Lieferungen des Puttrich'schen Werkes bilden
ein zusammenhängendes Ganze unter dem Separat-Titel: Das Schloss und
derDom zu Meissen und Kloster Heiligen-Kreuz unfern davon.
Sie enthalten 30 Tafeln mit Abbildungen und 32 Seiten Text (in kl. Fol.).
Wir haben das Erscheinen der ersten Lieferung bereits in Nr. 36 des
diesjährigen Kunstblattes angezeigt, könnendarüber jedoch erst jetzt, nach
dem Erscheinen des Ganzen, näher berichten.
Vorzugsweise bedeutend und umfassend sind hiebei die literarischen
und bildlichen Mmheilnngen, welche der Herausgeber in seiner schon
hinreichend bekannten Weise über den Dom zu Meissen gibt, wobei es
mit Dank auzuerkgnnßn ist, dass er gleichwohl Wiederholungen der 1n
dem vortrefflichen Werk von Schwechten l) enthaltenen Darstellungen
vermeidet, so dass beide Werke sich auf die wünschenswertheste Weise
ergänzen nnd in ihrer Zusammenstellung zu einer sehr gründlichen
Anschauung des merkwürdigen Gebäudes führen. Der Dom von Meissen
gehört seiner Anlage nach zu den Bauwerken der ersten Entwickelungszßll
Der Dom zu Meissen,
1826. Ruy. Fol-
in
allen
Theilen bildlich
seinen
dargastellt.
Ber-