Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Mittelalters 
der Kunst des 
Zur Geschichte 
in Norddeutschland. 
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mehr brachte, als der Titel erwarten liess. Daran schliesst  h   
ges über Danzig, die wichtigste Handelsstadt des altpreusssitchelät? Elm- 
eine der Hauptfesten deutscher Kultur gegen eindringende slavischeanglczs, 
mente an. Schon v0  P    f e" 
kleine, Schrift: r CHI aar Jahren erschien elne sehr verdxensthche 
Ueber alterthümliehe Gegenstände der bildenden Kunst in 
Danzig, ein Vortrag etc. von J. G. Sehultz, königl. Professor, Direktor 
der königl. Proxy-Kunstschule in'Danzig etc. (Danzig 1841. 59 S, in 8.) 
Der Verfasser, der bekannte Architekturmaler, gab hierin einen raschen 
Ueberblick über die grosse Fülle der bemerkenswcrthen Architekturen, der 
bildnerischen und malerischen Werke, die seine Vaterstadt aus den Zeiten 
ihres alten Glanzes bewahrt; das Werkchen, weniger zwar vom speziell 
knnsthistorischen als vom allgemein künstlerischen Standpunkte aus ver- 
fasst, zeichnete sich durch Gesundheit und Tüchtigkeit des Urtbeils aus 
und musste als lebendige Anregung zur ernstlicheren Beachtung und zu 
Weiter fortgesetzten kritischen Forschungen sehr willkommen geheissen 
Werden. Ein umfassenderes Werk ist demselben vor Kurzem gefolgt, 
ebenfalls zwar keine eigentlich kunstgeschichtliehe Arbeit, sondern zunächst 
dem allgemein historischen Interesse zugewandt, doch durch viele genaue 
Mittheilungen über vorhandene Monumente auch für unsre Zwecke immer 
wichtig genug. Es führt den Titel:  
Die Ober-Pfarrkirche von St. Marien in Danzig in ihren Denk- 
mälern und in ihren Beziehungen zum kirchlichen Leben Danzigs über- 
haupt dargestellt von Dr. Theodor Hirsch, Professor. Erster Theil. 
Mit einem Grundriss, einer Seitenansicht und einer inneren Ansicht der 
Kirche. (Danzig 1843. 528 S. in S.) 
Was den artistischen Theil dieses reichhaltigen Werkes anbetrifft, so 
führt der Verfasser zunächst in sehr glücklicher und scliarfsinniger Weise 
aus, wie das Gebäude der genannten Kirche, 1343 gegründet, im Laufe des 
löten Jahrhunderts umgewandelt, beträchtlich erweitert und, namentlich 
im Inneren, zu einem der schönsten Monumente der baltischen Küstenlän- 
der ausgebildet wurde. Dann giebt er Rechenschaft über die ungemein 
grosse Menge von Bildwerken, Sculpturen, besonders Schuitzaltären, und 
Gemälden, welche das Innere der Kirche schmücken," auch über die, von 
deren ehemaligem Vorhandensein nur noch eine äussere Kunde zurückge- 
blieben ist, Ei- geht, wie gesagt, nicht auf das Einzelne der stylistischen 
Besonderheiten ein; er giebt nur ein genaues Verzeichniss des Inhaltes der 
Darstellungen und Bericht über ihre äussere Beschatlewnheit und uber die 
nrkunduch historischen Verhältnisse, welche dabei in Erwägung zu ziehen 
sind. Nur ganz allgemeine Andeutungen über die in den einzelnen Wer- 
ken befolgte künstlerische Richtung finden sich vor; aber auch schon 
aus diesen und aus der Berücksichtigung der sonstigen historischen Ver- 
hältnisse gelangt der Verf. zu sehr interessanten Resultaten. Die bildneri- 
Sehen Werke rühren, nach seiner Darstellung, fast sämmtlich aus dem 
eigentlichen Deutschland und zivar zum grüssten Theil aus den Gegenden 
des Niederrheins her, aus denen eine grosse Anzahl der bedeutendsten 
Familien Danzigs herstammt, mit denen diese fortwährend in unmittelbarem 
Verkehr blieben, wo sie die Kunstwerke auf Bestellung arbeiten hessen
	        
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