Kritiken.
Berichte und
zu unterscheiden. Für diese letztere Zeit indess liegt überhaupt eiii_s0
reiches und mannigfaltiges Material vor uns, flass Wir hier, W19 es Schelm)
zu näherer Kenntniss kaum eines so unendlich mühsamen Unternehmens,
wie das in Rede stehende, bedürflen. äuäleiähdaberhstind die lllälillßriilltißln
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liünxldalllgafilillgllaliliglldäeltltllicg? nur sindldie Darstellungen, gdie sich in ihnen
vorfinden, ungleich mannigfaltiger; nicht nur sind ihrer, wenn auch an vielen
einzelnen Orten zerstl-eng, ungleich mehrere erhalten? auch an sich sind die
bildlichen Darstellungen derManuscripte durchweg, bisnauf die seltensten Aus-
nahmen, rein und unverfalscht und ohne diejenigen spateren Ausbesserungen,
die den ursprünglichen Charakter bei Jenen grosseren Werken nur zu hautig
verändert haben, auf unsere Zeit gekommen. So ist auchdas verschiedene
Alter der Miniaturen und das Lokal, dem dieselben angehören, theils durch
die in ihnen häufig vorhandenen geschichtlichen Urkunden, theils durch
mannigfache Nebenumstände mehr oder minder genau zu bestimmen, wäh-
rend dies bekanntlich bei den grössereu Werken in der Regel seine beson-
deren Schwierigkeiten hat. Ans diesen Punkten und vornehmlich aus den
beiden letzten, geht es hervor, dass das Studium der Handschriftbilder für
die genannte Kunstepoche mit grosser Entschiedenheit als das wichtigste
bezeichnet werden muss, und dass in demselben zugleich, was das Wesent-
liche des Entwickelungsganges der Kunst anbetrifft, das Studium der andern
bezüglichen Werke mit eingeschlossen ist.
Eine Vergegenwärtigung solcher Bildwerke (nach den ebengenannten
Principien geordnet) durch einfache Umrissdarstellungen wird der kunst-
historischen Forschung unbedenklich schon ein wichtiges Hülfsniittel dar-
bieten; auch besitzen wir, wie bekannt, bereits mancherlei (obgleich höchst
selten erst genügende) Werke dieser Art, sowie einige wenige Werke, in
denen man zugleich auf eine Andeutung der bei den Originalen angewand-
ten Färbung Bedacht genommen hat. Gleichwohl sind alle diese Werke,
für den höheren Gesichtspunkt nur als unvollkommene Hülfsmittel zu be-
trachten, und auch wenn man die Kunst des farbigen SIGIIIÖIUCRCS dafür
anwenden wollte, würde man immer nicht zu den erwünschten cResultaten
gelangeln Denn keines der bisher angewandten Mittel istgeeignet, die
jedesmalige besondere Eigenthümlichkeit, die scheinbar kleinen und. doch
oft so wichtigen Unterschiede der Färbung, der Modellirung, der Linien-
führung in den Originalen wiederzugeben... Nur wo dies vollständig der
Fall ist, wo die Nachbildungen als wirkliche BaCSLIIIIICS der Originale er-
scheinen, wo ihre Zusammenstellung uns gewissermaassen eine unmittelbare
Uebersicht der Originalwerke gewährt, werden wir den Gang de; EM-
Wickelung der Kunst mit seinen lokalen Unterschieden vollständig beob-
achten und aus solcher Beobachtung alle nöthigen wissenschaftlichen Schluss-
folgerungen ziehen können. Eine Zusammenstellung dieser Art zu liefern,
war die Absicht des Herausgebers; die zahlreichen Proben, die er vorge-
legt hat, geben ihm das Zeugniss, dass er seine Absicht in einer bewun-
denmgswürdigen, bisher noch nie gesehenen Vollkommenheit erreicht hat.
Das reiche Material, welches sich dem Herausgeber zunächst in seiner
Heimat darlwt, ist mit umfassender Auswahl benutzt; aber keineswegs
allein die, zwar schon so unendlich reiche Pariser Bibliothek, sondern
auch die Bibliotheken der französischen Provinzen. in denen zum Theil
die seltensten und kaum weiter gekannten Schätze vorhanden sind. Die
Reise, die 61' gegenwärtig in Deutschland und Russland macht, wird dieser