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und Kritiken.
Berichte
zur nordischen Alterthumskunde" (dänisch und deutsch). der sich
durch seine übersichtlich belehrende Einrichtung und durch seine zweck-
mässige Ausstattung mit erläuternden Holzschnitten sehr empfehlen musste.
Der Zweck dieser Schrift, die Ergebnisse der Wissenschaft auf populäre
Weise unter das Volk zu verbreiten und das Interesse desselben für die
Reliquien des Alterthums immer mehr zu gewinnen, hat sich so nachhal-
tig erwiesen, dass ihr schon gegenwärtig das in der Ueberschrift genannte
Werk, welches denselben Gegenstand, zwar unter engerem Gesichtspunkte,
aber ungleich ausführlicher behandelt, folgen konnte. Dasselbe ist (eben-
falls dänisch und deutsch) auf Kosten „der Gesellschaft für den rechten
Gebrauch der Pressfreiheit" herausgegeben und in mehreren tausend Exem-
plaren im Lande vertheilt worden. Der Leitfaden handelte ausser den
eigentlichen Denkmälern der heidnischen Zeit, den Utensilien und Kunst-
geräthen, auch von den literarischen Alterthümern, und schloss jenen noch
die aus den ältern christlichen Epochen des Landes an, die Arbeit von
Worsaae hat es nur mit den heidnischen Denkmälern der angedeuteten
Art zu thun, erläutert diese durch sehr zahlreiche, vortrefflich gearbeitete
Holzschnitte und schliesst ihnen die Hauptresultate an, welche die Wissen-
schaft bis jetzt daraus aufzustellen vermag. In der That besitzen wir hier
ein Compendium nordischer Denkmälerkunde, das allen Anforderungen zu
genügen scheint und das auf das entschiedene Interesse auch desjenigen
Deutschen, der nicht zu dem dänischen Reiche gehört, Anspruch haben
dürfte. Die klar verständige, durch geeignete Beispiele belegte Eintheilung
des Stoffes giebt eine höchst belehrende Uebersicht des Entwicklungsganges,
den die Völker des alten Nordens und hier vornehmlich die alten Be-
wohner Dänemarks durchgemacht haben-.
Publikationen dieser Art, die auf so zweckmässige Weise zur Verstän-
digung der Wissenschaft mit dem Volke dienen und die den wichtigen
praktischen Zweck haben, das Volk zur Erkenntniss des Werthes seiner
Denkmäler heranzubilden und dadurch zugleich die Erhaltung der letzteren
zu sichern, dürften auch bei uns sehr nachahmenswerth sein. Ein noch
bedeutenderes Beispiel als Dänemark bietet uns in diesem Betracht Frank-
reich dar. Die von dem "Comite historique des arts et monuments" auf
öffentliche Kosten veranstalteten Publikationen verdienen hier unsere vollste
Anerkennung; besonders die "Instructions archeologiques" förmliche com-
pendiöse und ebenfalls durch zahlreiche Holzschnitte erläuterte Lehrbücher
erscheinen als Musterarbeiten in ihrer Art. Bei den zahlreichen, aus
den verschiedensten Zeiten herrührenden Denkmälern unseres Vatcrlandes
möchten ähnliche Unternehmungen auch bei uns den grössten Nutzen ver-
sprechen und allein geeignet sein, denjenigen Gemeinsinn zur Erhaltung
unserer Denkmäler hervorzurufen, durch den allein eine umfassende Sicher-
stellung derselben verbürgt werden kann.