Mittelalter.
Zur Geschichte der deutschen Kunst im
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einer strengrornanischen Basilika, die sich besonders durch die wohlerhal-
tene Loge auf ihrer Westseite, über der Vorhalle zwischen den Thürmen,
Sowie durch mancherlei eigenthümliches Detail auszeichnet. Ich hatte
über diese Basilika in der "Geschichte und Beschreibung der Schlosskirche
zu Quedlinburg etc." bereits nähere Nachricht gegeben. Endlich werden
uns noch einige charakteristische Details von spätromanischen Portalen der
Petrikirche zu Wörlitz und der Nikolaikirche zu Kosswick mitgetheilt.
Die reichen Lieferungen über den Dom von Naumbnrg beschliessen,
wie bereits bemerkt, den ersten Band der zweiten Abtheilung des Putt-
richschen Werkes; auch dem Schlüsse des ersten Bandes der ersten Ab-
theilung können wir demnächst entgegensehen, indem eine baldige Er-
scheinung der noch fehlenden Lieferungen, 8 und 9 (Arnstadt, Paulinzelle,
Stadt-llm, Göllingen), versprochen ist. Jede Abtheilung wird sodann
noch einen zweiten Band enthalten, deren reichliches Material durch einen
neuerlich gedruckten ausführlichen Prospektus namhaft gemacht wird.
Dass auch die Lieferungen dieser Bände ohne Unterbrechung folgen wer-
den, dafür bürgt uns der unermüdliche Fleiss desI-Ierausgebers, dessen
Mappen sich fortwährend reichlicher füllen in einer Weise, dass er
schon seither durchweg veranlasst war, in jeder Lieferung beträchtlich
mehr zu bringen, als die Ankündigungen ursprünglich verheissen hatten.
Auch äusserlich Sehen wir das Unternehmen sich immer fester begründen
und dadurch eine immer sichrere Bürgschaft gewinnen. Wie die Könige
von Preussen und von Sachsen die Dedikationen der beiden Abtheilungen
des Werkes angenommen haben, so ist die Verbreitung desselben vielfach
durch offizielle Empfehlungen von Seiten der höchsten Behörden und andre
Begünstigungen freisinnig befördert worden. Besonders zu erwähnen ist,
dass von Seiten der preussischen Regierung, auf Befehl des Königs, auf
eine namhafte Anzahl von Exemplaren zur Vertheilung an geeignete Insti-
tute unterzeichnet werden ist. Ueberhaupt aber erfreuen sich die Ver-
dienste, die sich der Herausgeber durch so mannigfaltige neue Entdeckun-
gen und Mittheilnngen um die Wissenschaft der Kunstgeschichte, sowie
um die regere Verbreitung des Sinnes für die historischen Denkmale des
Vaterlandcs erworben hat, allgemeinster Anerkennung.
Dänemarks Vorheit durch Alterthümer und Grabhügel be-
leuchtet von J. J. A. Worsaae. Aus dem Dänischenitbersetzt von
N. Bertelsen. Kopenhagen 1844. (127 Seiten in 8. mit zahlreichen
Holzschnitten.)
(Kunstblatt
1844,
Die grosse und erfolgreiche Thätigkeit für die heimische Alterthums-
kllnde, die in Dänemark herrscht nnd in dem Museum nordischer Alter-
thümer zu Kopenhagen ihren glänzenden Centralpnnkt findet, ist allgemein
bekannt. Bereits im Jahre 1837 erschien zu Kopenhagen, von der königl-
Gesellschaft für nordische Alterthumskunde herausgegeben, ein nbäitfaüßn