Zur Geschichte der deutschen Kunst im Mittelalter,
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sste, da der Altar beträchtlich weiter ostwärts gerückt ist,
äälselergggiäi? gleitenden haben kann, durchaus nichts igindiirkundlicher
Nachricht vor! lndess fehlt es doch auch nicht ganz saut n Sutungleimddie
für eine Erneuerung des im.11ten Jahrhundert gegrun een onlilge auhes,
und zwar für die frühere Zeit des 13tcn Jahrhundejrts, gägsigrec eäiscdei-
nen_ Ich habe bereits in N0. 73 des Kunstblattes ur IV relläßl: vihiäß
die Urkunde des Jahres 1249, nach dem einfachsten _ers an niss In r
Worte, drei Bauzeiten unterscheiden lehre: die erste Gründung (Hi; de"
Jahrhundert), die Erbauung der Kirche durch die Nachkommen (tle v?
Leuten zur Zeit des Jahres 1249 als „bekannt (certum est) genänn Wg:
somit irgendwie noch in ihrer Erinnerung haften musste) und 13 f"? ef
reitete Vollendung (den westlichen Ohorbau). Ebendaselbst habe 1c au
eine Urkunde vom Jahr 1228 aufmerksam gemacht, Öle fluf 9m Zusflmmen"
halten aller Mittel schliessen lässt, in der Epoche, in welche 10h ÖEII
Neubau setze. Und wichtiger noch ist eine von Herrn Geh. Rath L. ange-
führte Urkunde vom Jahr 1213, die von der "Herstellung der Gebäude
der Kirche" spricht. Herr L. behauptet zwar, dies könne nicht auf die
Kirche selbst bezogen werden, und erIäutertJenen Ausdruck demzufolge
durch eine Urkunde von 1223, die ausdrücklich des Baues eines Kapitel-
saales und eines Schlafsaales gedenkt. Indess_ lSt" der direkte Bezug de]:
Urkunde von 1223 auf die von 1218 gdoch willkurlich, und väennKau;
nicht behauptet werden darf, dass die letztere sich nui auf die Kirche
beziehe, so lässt sie jedenfalls Bauunternehmungen im InteresseB er irche
erkennen, bei denen eine Erneuung der Jetzteren oder deiggs Qgtlnn sä r
wohl mit eingeschlossen sein konnte. Die Urkunde s oä b 1S in er
Kirche selbst ausgestellt. Dies istindess ebenfalls kein egen äweishgiegeu
meine Annahme; denn die bezügliche Verhandlung konnte se r wo vor
sich gehen, wenn selbst auch nur noch ein Theil des alten oder ersit nui
ein Theil des neuen Gebäudes etwa der Chor vorhanden war
Herr Lepsius sieht übrigens sehr wohl ein, wie abweichend der Baustyl
der älteren Theile des Naumburger Domes von dem so mancher anderen
Gebäude in Deutschland ist, die mit Nothwendigkeit in das llte Jahrhun-
dert gesetzt werden müssen. Er sieht sich demnach veranlasst, hier (und
ohne Zweifel auch bei jenen anderweitigen Bauten, die mit dem Style des
Naumburger Domes übereinstimmen) eine ganz besoiidre Dauschule anzu-
nehmen, und zwar leitet er dieselbe aus f- der Lombardei her- 10h 1111188
1) Was jenen älteru Theil der Krypta des Naumburger Domes anbetriift, so
erklärt Herr L. denselben, historischen Andeutungen gemäss, als den Rest eines
Kirchenbaues, der kurze Frist vor der Aufführung des eigentlichen Domgebäudes
begonnen sei; die Anlage des letzteren, als eine Stiftskirche von erheblicher
Bedeutung, habe dann eine Veränderung und Ausdehnung des alten Planes nöthig
gemacht. Die bedeutende Stylverschiedenheit zwischen diesem alten und den
späteren Thgilgn der Krypta macht aber schon an sich die Annahme einer so
kurzen Zwischenzeit bedenklich. Meiner Ansicht folgend, würde es vielmehr
Zunächst begründet erscheinen, den alten Theil der Krypta überhaupt als Rest
der alten Stiftskirche, und zwar als ihren einzigen Rest, zu betrachten. Doch
möchte ich auch dies nicht ohne Weiteres unterschreiben. Auch diese Formen
Sehen mir fast jünger aus, als der Anfang des llten Jahrhunderts; ich mößhtß
Sie lieber in die Periode um den Anfang des folgenden setzen, wo etwa der
Chorbau erneut sein moßhte- 11141685 Soll hiemit für jetzt noch keineswegs ein
deilnitives Urtheil ausgesprochen Seil!-